Möglichkeiten – Zeitgenössische Zeichnung
Julia Maurer, Maria Morschitzky, Gerlind Zeilner
kuratiert von Kerstin Klimmer-Kettner
Der kunstraum pro arte zeigt in der Ausstellung „Möglichkeiten“ mit den Arbeiten von Julia Maurer, Maria Morschitzky und Gerlind Zeilner, unterschiedliche Spielarten des Mediums Zeichnung in der zeitgenössischen Kunst. In der Kunstgeschichte ist die Zeichnung der Ursprung, die ursprünglichste Form des künstlerischen Ausdrucks, im zeitgenössischen Kontext werden die Grenzen erweitert und in Beziehung mit Medienkunst, Installation und Malerei gestellt. Den Ausgangspunkt in der führenden Linie haben die drei Positionen gemeinsam, die Entwicklung und die Bildgestaltung hingegen sind völlig unterschiedlich. In den Ausstellungsräumen werden Arbeiten präsentiert, die viel mehr sind, als ein Formengeflecht aus Punkt und Linie. Die Künstlerinnen lösen die klassische Definition der Zeichnung auf und schaffen abenteuerliche Materialverflechtungen und Collagen, Klein- und Großformate, Verschachtelungen und dreidimensionale Modelle, die in den Raum wachsen. Der gemeinsame Fokus liegt beim genauen, präzisen Hinsehen, der Offenheit und der unterschiedlichen Auslotung von „Möglichkeiten“.
Maria Morschitzky erzählt in ihrer – eigens auf den kunstraum pro arte zugeschnittenen – raumgreifenden Installation eine Geschichte aus statischen und bewegten Zeichnungen, Videos und Objekten. Durch das Arrangement von verschiedenen Werken entstehen Verweise und Querverbindungen zwischen den Elementen, die sich jedes Mal neu zu einer offenen Narration verdichten. Mit der Integration von vorgefundenem Material nimmt sie direkt Bezug auf den Ausstellungsraum.
Die kleinformatigen, filigranen Zeichnungen von Julia Maurer wirken sehr intim, auf den ersten Blick verspielt und harmlos; bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass dieser Schein trügt. Unter der Oberfläche steckt oftmals mehr dahinter, die komponierten Blätter bieten Einblicke in eine tiefgründige, psychologische und fast schon melancholische Themenwelt. Für die Künstlerin lässt sich das Nichtsichtbare und nicht Fassbare durch ein Bild besser ausdrücken als durch eine Beschreibung mit Worten.
Auch Gerlind Zeilner passt ihre Settings den jeweiligen Raumgegebenheiten an und baut so direkt im kunstraum pro arte neue Szenerien. Der Angelpunkt sind immer Zeichnungen, die sie zu den unterschiedlichsten Themen und an den unterschiedlichsten Orten anfertigt. Für Gerlind Zeilner ist die Zeichnung frei und ungebunden, ohne Zwang kann sie alles, muss aber nichts.
„Möglichkeiten“ ist eine Ausstellung die aufzeigt, dass die zeitgenössische Zeichnung heute mehr ist, als ihr die klassische Definition vorgibt. Die Arbeiten von Julia Maurer, Maria Morschitzky und Gerlind Zeilner überschreiten Grenzen, erobern neue Gebiete und gehen wandelbare Prozesse ein.
Eröffnung: Do 30.04.2015, 19:30 Uhr
Einführung: Kerstin Klimmer-Kettner, Kuratorin
Veranstaltungen:
Führung: Do 07.05.2015, 18:00 Uhr
Führung und Kurzfilm Screening: Fr 22.05.2015, 18:00 Uhr
wir zeigen den aktuellen Kurzfilm “Fragments of a Diary” von Maria Morschitzky
Finissage: Sa 23.05.2015, 11:00 Uhr
Gespräch mit den Künstlerinnen, dazu gibt es Kaffee und Croissants
Ausstellungsdauer: 02.05. bis 23.05.2015
Geschlossen: Do 14.05.2015