Gunda Gruber – „interieur – exterieur“

 

In der Ausstellung interieur / exterieur zeigt Gunda Gruber aktuelle Arbeiten, die unterschiedlichste Medien miteinander in Beziehung setzen und dabei teilweise den Prozess und das Unfertige hervorheben. Die Künstlerin spielt gekonnt mit falschen Oberflächen sowie mit dem Zwei- und Dreidimensionalen, Malerei und Collage werden mit räumlichen Elementen zusammengebracht und zur Installation verschränkt. 

Die gezeigten Werke zu interieur / exterieur beziehen sich einerseits auf konkrete Orte mit räumlichen Gegebenheiten und Konventionen – wie beispielsweise den privaten Wohnraum – aber anderseits auch auf das Innen und das Außen im weiteren Sinne. Es geht um das Innenleben des Menschen und um das ihn umgebende Außen, es geht um das Eigene und das Fremde sowie um den Raum der dazwischen liegt.
gunda gruber

Das “interieur” bedeutet somit nicht nur das Innere, die Räume die wir bewohnen, sondern bezeichnet auch die Innenarchitektur im psychologischen Sinne; vielleicht ist es eine Art raumgewordene Weltanschauung. Die „eigenen vier Wände“ als Kulisse einer Inszenierung von Stabilität, Sicherheit und Harmonie und einer sich nach außen abgrenzenden Privatsphäre. In den Collagen wird die Dekonstruktion und Destabilisierung am Beispiel von Einfamilienhäusern aufgearbeitet. Die Gedankengebäude in Schieflage, der Bauherr beim Planungsfehler, der Carport im Abflug. Fragmente architektonischer Elemente befinden sich in einem scheinbaren Zustand der Auflösung und Neuformation und werden in wechselnder Perspektive und wechselndem Größenverhältnis zu unlogischen räumlichen Konstruktionen kombiniert.

 

Das “exterieur” geht nach außen und greift den Gedanken des Hausgartens als Ort der geordneten und regulierten Natur auf. Die Illusion von Natürlichkeit bei gleichzeitig möglichst weitgehender Kontrolle und Übereinstimmung mit vorgegebenen Standards. In den Malereien tauchen elementare Formen aus der Natur als monumentale Bildmotive auf. Vergrößert, geometrisiert und stark vereinfacht wirken die Formen wie absurde Hybride, zwischen organisch gewachsenem und künstlich hergestelltem Material. Als schematisierte und manipulierte Zitate ihrer natürlichen Vorbilder erinnern sie an Bekanntes und bleiben doch fremd.

 

Finissage: Samstag, 25. April 2015, 11:00 Uhr
mit Kaffee und Croissants, die Künstlerin ist anwesend

Eröffnung: Donnerstag, 26. März 2015, 19:30 Uhr im kunstraum pro arte

Ausstellungsdauer: 27. 3. – 25. 4. 2015
Öffnungszeiten: Mi – Fr 16 – 19 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr, und nach Vereinbarung

 

kunstraum pro arte · Schöndorferplatz 5 · A-5400 Hallein