Vortrag von Dr. Erika Thurner zur Ausstellung „einen Namen tragen“ in der Stadtbücherei Hallein
am 27. März 2025 um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei Hallein, Schöndorferplatz 6
Während des NS-Regimes wurden Roma und Sinti aus rassischen Gründen verfolgt und ermordet. Nur ein Zehntel dieser sprachlich-kulturellen Ethnie konnte Arbeits- und Konzentrationslager überleben.
Erste Etappen der Verfolgung passierten auch im Bundesland Salzburg. Diskriminierung, polizeiliche Observierung und Abschiebung gab es schon vor dem „Anschluss“ an das nationalsozialistische Deutschland. Sofort, ab März 1938, wurden Maßnahmen zur Verfolgung, Deportation und Ermordung gesetzt. Kriminalpolizisten, ausgestattet mit SS-Rängen, engten die Bewegungsfreiheit durchreisender Familien immer mehr ein. Es folgten Festsetzung und Konzentration in eigens errichteten „Zigeuner-Zwangsarbeitslagern“. Im Vortrag werden die Verhältnisse im Übergangslager „Rennbahn“ sowie im „Zigeunerlager Maxglan“ geschildert. Wichtig dabei aufzuzeigen, die zahlreichen Versuche von SS-Amtsträgern, „so rasch wie möglich alle Zigeuner loszuwerden“! Ende März/Anfang April 1943 wurde das Lager aufgelöst. Nächste Station für die in Salzburg gedemütigten, gequälten Roma und Sinti war das KZ Auschwitz – für die Mehrheit bedeutete es den Tod.
Kurzbiografie der Vortragenden:
Ao.Univ.-Prof. i.R. Dr. Erika Thurner, Historikerin und Politikwissenschafterin. Forschung und Publikationen zu Roma und Sinti sowie diversen Themenfeldern. Zahlreiche Preise und Ehrungen, z.B. Bruno Kreisky-Preis für „Nationale Identität und Geschlecht“, „Rosa-Jochmann-Plakette für den besonderen Einsatz gegen Faschismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus.“ Bis 2016 Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
Die Lesung findet als Kooperation von kunstraum pro arte und Stadtbücherei Hallein statt.