Jahr: 2025

Miriam Bajtala und Ekaterina Shapiro-Obermair treffen sich im Feld. Beide Künstlerinnen arbeiten bisweilen wie Ethnografinnen. Sie gehen ins Feld und beforschen sich selbst und andere, analysieren, kontextualisieren und arrangieren Sinnzusammenhänge.

In dieser Duo-Ausstellung zeigen die Künstlerinnen eine Auswahl ihrer individuellen Werke und loten Schnittstellen sowie Kontrapunkte aus. Die präsentierten Werke verhandeln aus unterschiedlichen Perspektiven die Themen Körperlichkeit und Arbeit sowie Klassismus und Erfahrungswissen. Es wird vom Körper aus gedacht – wie schreiben sich unsere Körper und ihr Tätigsein in den Raum ein? Wie arbeiten Frauen? Wie arbeiten Männer? Wie lässt sich das künstlerische Schaffen einerseits, der Lohnarbeit im industriellen Kontext andererseits gegenüberstellen? Welche Rolle spielt der männliche Körper im Krieg? Und wie verkörpern sich die Schrecken des Krieges in den Körpern und in der Natur?

Miriam Bajtala, 1970 in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren, thematisiert in unterschiedlichen Sprecharten Reproduktionen von Ungleichheit, Machtverhältnissen, sowie Strategien der Selbstermächtigung, Zeugenschaft und Repräsentation. Im kunstraum pro arte zeigt sie zum einen Zeichnungen aus dem Zyklus SCHWERE ARBEIT sowie die Videoarbeit IM AKKORD. In diesen Werken versucht sie Lohnarbeit und künstlerische Arbeit einander gegenüberzustellen und fragt nach Entsprechungen sowie nach einer Darstellbarkeit beider Systeme. Zum anderen zeigt sie die Videoinstallation BECOMING OUTLINE. In dieser Videoarbeit schreibt sie ihre Geschichte buchstäblich in ein Feld ein, in dem 18 Grundrisse von Wohnungen, die sie bewohnt hat und Personen, die ihr Leben prägten – auf einer Wiese reinszeniert werden. Ihr Werdegang oder vielmehr ihr Werden nimmt Kontur an, wird zum Umriss, der über sich selbst hinauswächst.

Ekaterina Shapiro-Obermair, 1980 in Moskau geboren, beschäftigt sich in vielen ihrer Arbeiten mit dem kollektiven Gedächtnis, Geschichts-schreibung, sowie der Sichtbarwerdung von Ideologien in gebauten und sozialen Räumen. In der aktuellen Ausstellung zeigt sie zwei neue Arbeiten: Ihr Film GRÄBER begleitet 2016 eine Exhumierung gefallener Soldaten der Roten Armee in der heutigen Westukraine. Die Künstlerin schaut anderen beim buchstäblichen Graben zu, befragt diese Form der Geschichts- und Gedenkarbeit, die mit ihr verbundenen Rituale des Erinnerns sowie „die Rolle des männlichen Körpers im Krieg – einem Körper, der gleichermaßen Tod bringt und gleichzeitig einer besonderen Gefahr ausgesetzt ist“ (Shapiro-Obermair). Darauf aufbauend entwickelt sie die Rauminstallation DER TOTE WALD in der die Vernichtungskraft des Krieges in ihrer Totalität evoziert wird.

Beide Künstlerinnen arbeiten multimedial – von der Zeichnung über Installationen bis hin zu Videoarbeiten.

 

ARTIST STATEMENTS:

Miriam Bajtala

Wenn Nachforschungen die Stationen des eigenen Lebens zum Gegenstand haben, drängt sich das „Zuhause“ in das wissenschaftliche „Feld“ hinein: In der Videoinstallation BECOMING OUTLINE erscheinen die 18 Grundrisse der Wohnungen, in denen ich gelebt habe, als rot gesteckte Umrisse – ein tatsächliches, begehbares Feld auf einer Wiese. Sichtbar wird ein räumlicher, fragmentarisch erzählter Lebenslauf: Was bedeutet es, „im Nachteil zu sein“ und aus einer ökonomisch kapitalschwachen, patriarchalen und kulturell ungebildeten Familie mit Migrations-„Vordergrund“ zu kommen? Was heißt das Wort „Selbstermächtigung“ – und wie lässt sich so eine Geschichte erzählen? Mit den Zeichnungen SCHWERE ARBEIT erforsche ich unterschiedliche Prozesse des künstlerischen Arbeitens an sich. Ausgangspunkt war mein Video IM AKKORD, in dem ich nach den Körperbewegungen meiner Mutter während ihrer langjährigen Fabriksarbeit fragte. Wie lässt sich die im Akkord verrichtete Lohnarbeit – sichtbar in der Körpererinnerung ihrer Hände – meiner kreativen Arbeit gegenüberstellen? Das thematisiere ich mit dem Arbeitszeitprotokoll, das – ähnlich wie Stempelkarten – die für die Zeichnungen notwendigen Aufgaben und Arbeitsstunden aufzeichnet. Die einzelnen Blätter nehmen Bezug auf Texte, Bilder und Songs, die sich mit Klassismus auseinandersetzen und wichtige Referenzen in meiner künstlerischen Praxis sind.

Ekaterina Shapiro-Obermair

Für die Ausstellung in Pro Arte habe ich zwei neue Arbeiten entwickelt, die inhaltlich miteinander verbunden sind, jedoch jeweils autonom bleiben. Ausgangspunkt ist die Videoarbeit GRÄBER: An einem Maitag 2016 begleitete ich in einem Wald in der Westukraine einen Suchtrupp, der sich auf die Bergung der Gefallenen beider Weltkriege spezialisiert hat. Der Film ist als atmosphärische Dokumentation angelegt und zeigt Männer bei ihrer Arbeit, während die eigentlichen Funde kaum zu sehen sind. Die zweite Arbeit ist eine räumliche Collage, die Motive aus dem Film aufgreift und sie künstlerisch-assoziativ im Raum platziert. Der Titel DER TOTE WALD ist vom gleichnamigen Gedicht Karl Kraus’ aus den LETZTEN TAGEN DER MENSCHHEIT inspiriert. Die Verbindung mit dem Video gibt eine Leserichtung für die einzelnen Elemente der Installation vor: Die Bäume, die auf den Kriegsgräbern wachsen, sind bereits selbst tot – vernichtet durch den aktuellen Krieg, in dem nicht nur Menschen getötet, sondern auch Natur zerstört wird.

 

Eröffnung: Samstag, 5. Juli 2025 um 11:00 Uhr

Dauer der Ausstellung: 5. Juli bis 23. August 2025

Veranstaltungen (Eintritt frei)

Freitag, 22. August um 18:00 Uhr
Artist Talk mit Miriam Bajtala und Ekaterina Shapiro-Obermair
Moderation: Thomas Hörl

 

Bildnachweis:

© Miriam Bajtala/Ekaterina Shapiro-Obermair

 

Freitag, 9. Mai 2025 um 19:00 Uhr; mit: Tina Teufel (Kuratorin Museum der Moderne Salzburg) und Julischka Stengele (Künstlerin, freie Kuratorin)

Wie und wo finden feministische Positionen statt? Wie und wo können auch Herangehensweisen, die vom klassischen Bild an der Wand abweichen, in Ausstellungen gebracht werden? Wie können Kurator*innen mit kooperativen und kollektiven Konzepten arbeiten? Tina Teufel, Kuratorin am Museum der Moderne Salzburg sowie Julischka Stengele, Künstlerin und freie Kuratorin, diskutieren zum Kuratieren feministischer Positionen.

 

 

Schüler:innen der Mittelschule Hallein & DO!lab

Kinder sind heute von digitalen Endgeräten umgeben und beherrschen diese auch sehr gut. Die Fähigkeiten beziehen sich jedoch auf den Umgang mit Benutzer:innenoberflächen. Im Projekt Drucken ohne Druckgeht es um die Vorbedingung dieser Medienkompetenz, um das Verstehen der technischen Hintergründe von Schrift und Büchern. In einer Workshop Serie, die in eine kleine Ausstellung mündet, erarbeiten Schüler:innen der Mittelschule Hallein gemeinsam mit DO!lab analoge und digitale Techniken grafischer Gestaltung.

Wie prägen digitale Technologien die Zukunft kultureller Erlebnisse? Wie eröffnen sie dabei Möglichkeitsräume? Und welche Rolle spielen Handwerk und analoge künstlerische Druckverfahren im Wechselspiel?

Die vom DO!lab schon mehrmals erfolgreich durchgeführte Druckwerkstatt wird in diesem Projekt erweitert. Das Team von DO!lab gestaltet gemeinsam mit Gästen die mehrtägige Workshop-Reihe. Der erste Workshop gilt der thematischen Annäherung durch einen Impuls Vortrag der KI Expertin Stephanie Meisl in der Stadtbücherei Hallein, in dem die Schüler:innen Einblicke in die Phänomene der Fake News und Propaganda erhalten, um ein Bewusstsein zu schaffen, das nicht alles was man liest auch wahr ist. Danach führen Künstler:innen des feministischen Netzwerks EXTRA stark durch ihre aktuelle Ausstellung BETRETEN VERBOTEN im kunstraum pro arte. In den darauffolgenden Workshoptagen erarbeiten die Schüler:innen Themen und lernen dazu diverse Drucktechniken kennen.

Haptisches Erfahren und konkretes Verständnis von Zusammenhängen bauen Berührungsängste ab und fördern kreative und selbstbestimmte Nutzung. Spielerisch werden technisches Verständnis und die Mentalität des Begreifens und der Kooperation mittels einer künstlerischen Produktion erfahrbarer gemacht. Neben der Begeisterung für die analogen Verfahren werden die Schüler:innen sich durch die Workshops das fachliche und technische Know-how aneignen, Teile einer alten Handwerkskunst erlernen und sich so mitWort und Schrift sowie grafischer Gestaltung anders auseinandersetzten als im Alltag.

Die Ergebnisse sowie Einblicke in den Prozess werden mittels einer kleinen Ausstellung im kunstraum pro arte der Öffentlichkeit präsentiert.

Dieses Projekt wird im Rahmen von Kunst ist Klasse!des OeAD sowie durch die Stadtgemeinde Hallein gefördert.

Eröffnung: Freitag, 23. Mai 2025 um 14:00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 24. Mai bis 4. Juni 2025

 

Öffnungszeiten:
Mi bis Fr: 16:00 bis 19:00 Uhr // Sa 10:00 bis 13:00 Uhr // und nach Vereinbarung
So bis Di sowie an Feiertagen geschlossen

 

Auf ACHTUNG, FERTIG, LOS folgt BETRETEN VERBOTEN. Im Zentrum der Ausstellung des feministischen Künstler*innennetzwerks EXTRA stark stehen multisensorische, raumgreifende Installationen, die sich während des Ausstellungszeitraums formen. Der alltägliche Hinweis “Betreten verboten” dient als Motiv, das von den Künstler*innen und Besucher*innen ausgelotet wird. Der Gebrauch von Materialien zur Kennzeichnung, Verpackung und Sicherung markiert eine temporäre Spur, die sich prozesshaft in die Räume einschreibt.

Das in Salzburg gegründete feministische Netzwerk EXTRA stark gibt es seit 2022. Das Netzwerk versteht sich als Zusammenschluss von Künstler*innen zum Teilen von Räumen und Zeit, zum gemeinsamen Arbeiten und Denken, zur Unterstützung, zum Austausch und als Sicht- und Spielfläche für die sich entwickelnden kollektiven und individuellen Arbeits- und Denkpraxen. Ausgangspunkte des kommunikativen und künstlerischen Handlungsraumes sind Themen, die im gesellschaftlichen, patriarchal geprägten Miteinander, als blinde Flecken oder Irritationen gelten. Mit der Vision, keine Einzelkämpfer*in sein zu müssen, haben sich die Künstler*innen zusammengeschlossen und bündeln seitdem ihre Kompetenzen und Gedanken.

Eröffnung: Donnerstag, 10. April 2025 um 19:30 Uhr

Veranstaltungen (Eintritt frei):

Fr, 9. Mai 2025 um 19:00 Uhr, Talk „Feministisches Kuratieren“, mit: Tina Teufel (Kuratorin Museum der Moderne Salzburg) und Julischka Stengele (Künstlerin, freie Kuratorin)

Sa, 17. Mai 2025 um 11:00 Uhr, Finissage und Künstler*innengespräch

Dauer der Ausstellung: 11. April bis 17. Mai 2025

Fotos: Kunstraum pro arte

Am 27. Jänner 2019 postete der Lyriker Timo Brandt einen Text von Rajko Djurić. Djurić war Schriftsteller, Philosoph, Wissenschaftler und Roma-Aktivist. Sein Gedicht trägt den Titel geboren in Auschwitz, gestorben in Auschwitz. Darin listet Djurić die Namen von elf Kindern auf, die am selben Tag, an dem sie geboren wurden, ermordet worden sind: Else Rebstock, Herbert Weiss, Joseph Straus, Anton Gross, Helena Kosak, Julius Horvath, Friedrich Krause, Theresa Schubert, Paula Zelinek, Lore Nachel und Marie Blum.

Dieses Gedicht lässt die Performance-Künstlerin Esther Strauß nicht mehr los. Wie erinnert man an Kinder, denen ihr ganzes Leben genommen worden ist? Die vielleicht keine andere Spur in dieser Welt hinterlassen konnten, außer ihren Namen? Strauß beginnt zu recherchieren. Laut einem Eintrag im Hauptbuch des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz Birkenau wurde Marie Blum am 5. September 1943 in Sektor BIIe geboren – jenem Lagerabschnitt, in dem Rom*nja und Sinti*zze interniert waren. Dort wurde sie am dritten Tag ihres Lebens ermordet.

Um ein performatives Denkmal für Marie Blum zu entwickeln, legt Esther Strauß ihren eigenen Namen in einer rechtskräftigen Namensänderung ab, um ein Jahr lang den Namen Marie Blum zu tragen. „Seither versuche ich zu verstehen, welche Verantwortung mir aus der Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte erwächst. Wichtig erschien mir dabei, Marie Blums Namen zu erlauben, den meinen in Schwierigkeiten zu bringen.“, so die Künstlerin.

Auch nach der Rückgabe von Marie Blums Namen am 27. Jänner 2021 wächst das Denkmal für sie weiter; in den letzten sechs Jahren entwickelt Strauß performative Texte, Fotografien und Installationen, die sich an zwei Polen sammeln. Zum einen berührt das performative Denkmal für Marie Blum die Tatsache, dass es in Österreich nach wie vor keinen zentralen Erinnerungsort gibt, der den geschätzt 250.000 – 500.000 Sinti*zze und Roma*nja gewidmet ist, die von den Nationalsozialist*innen in Europa ermordet worden sind. Auch im Salzburger Lager Maxglan wurden diese Menschen ausgebeutet, deportiert und umgebracht.

Zum anderen beginnt Esther Strauß im Rahmen des performativen Denkmals für Marie Blum die nationalsozialistische Geschichte ihrer Familie, in der sich Täter*innen, Unterstützer*innen, Profiteur*innen und Zusehende finden, zu recherchieren und in ihren Arbeiten kritisch zu diskutieren. Dazu Nina Tabassomi, Direktorin der Kunsthalle Tirol TAXISPALAIS: „Wie können wir mit dem unrechtmäßigen Privileg umgehen, dass viele von uns mit historisch belasteten Namen unbeschwert durchs Leben gehen, während die Namen unschuldig Ermordeter gleichzeitig erloschen sind? Die österreichische Erinnerungskultur wird in den Werken von Esther Strauß mit der Frage konfrontiert, wem sie dient und welche Rolle die Auseinandersetzung und Nicht-Auseinandersetzung mit Täter_innenschaft darin spielt.“

 

Eröffnung: Samstag, 22. Februar 2025 um 11:00 Uhr
Eröffnung mit Katalogpräsentation und Gespräch

 

Galerieöffnungszeiten:
Mi bis Fr: 16:00 bis 19:00 Uhr // Sa 10:00 bis 13:00 Uhr // und nach Vereinbarung
So bis Di sowie an Feiertagen geschlossen

Dauer der Ausstellung: 22.Februar bis 29. März 2025

 

Begleitveranstaltung (Eintritt frei):

Do, 27. März 2025 um 18:30 Uhr, Stadtbücherei Hallein: Vortrag NS-Verfolgung der Roma, Romnja, Sinti und Sintizze im Bundesland Salzburg von Drin Erika Thurner, Universität Innsbruck, und anschließendes Gespräch

Bildnachweis: Esther Strauß, einen Namen tragen, 2024

Termin: Samstag, 10. Mai 2025

Anmeldung noch bis 4.05. möglich!

Programm:

08:00 Uhr ABFAHRT: Tourismusverband Hallein Mauttorpromenade/Pernerinsel (Zustieg in Anif Hotel Hubertus um 08:15 Uhr möglich, bitte bei Anmeldung angeben) 

10:00 –11:20 Uhr flora pondtemporary – Stiftsteiche St. Florian
Einführung und Tour mit Markus Hiesleitner

Mit flora pondtemporary werden die Stiftsteiche in St.Florian zu einem Ausstellungsgelände für junge zeitgenössische Kunst. Initiator des Projekts ist der Wiener Kunstverein Kulturdrogerie, der seit 2005 existiert und bereits unzählige Projekte im In- und Ausland realisiert hat. Das Kunstprojekt flora pondtemporary beschäftigt sich unter anderem mit der hochaktuellen Frage, wie zeitgenössische Kunst die Gegensätze zwischen Stadt und Land, Raum und Verdichtung, Tradition und Trend ausgleichen kann. Der Titel flora pondtemporary des Projekts spielt mit dem Begriff der contemporary art (engl. zeitgenössische Kunst), wobei pond (engl. Teich) und flora auf die Stiftsteiche im Grünen verweisen. Die Arbeiten reagieren auf die natürliche Umgebung und beziehen, sich thematisch auch auf das Verhältnis des Menschen zur Natur. https://florapondtemporary.at/de/

11:20-12:00 Weiterfahrt nach Garsten (35min)

12:00 – 12:30 Losensteinerkapelle Garsten – Heiliges Grab von Johann Wenzel Bergl
Führung
Das Heilige Grab von Johann Wenzel Bergl in der ehemaligen Stiftskirche Garsten stellt ein Meisterwerk barocker Illusionsmalerei dar. Die Scheinarchitektur ist begehbar und verwandelt die Losensteinerkapelle für wenige Wochen in das Grab Christi. Im Jahr 1777 bestellte der Garstner Abt beim Künstler Johann Wenzel Bergl ein „Heiliges Grab“. Es besteht aus vier hintereinandergestellten Kulissen (8 x 7 m groß) und fügt sich wunderbar in den Altarbereich der Losensteinerkapelle ein. Die Besonderheit ist die geschickte Illusionswirkung, die der Künstler Johann Wenzel Bergl erzielte. Er hat auch für Kaiserin Maria Theresia einige Privaträume in Schloss Schönbrunn gestaltet. Mit einem „Heiligen Grab“ wollte man in der Barockzeit den Gläubigen ermöglichen, die Passion Jesu möglichst authentisch miterleben zu können. Die Aufstellung war bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Österreich und Bayern weit verbreitet. In der Mitte des 20. Jahrhunderts als nicht mehr zeitgemäß angesehen, hat das Heilige Grab in Garsten glücklicherweise die Zeit in einem Depot überdauert. Ab 1998 wurde es vom Bundesdenkmalamt hervorgeholt und sorgfältig renoviert. Seit 2015 wird das Berglgrab im 2-Jahres-Abstand rund um die Fasten- und Osterzeit wieder in der Losensteinerkapelle aufgestellt.
https://www.dioezese-linz.at/pfarre/4090/kultur/kirchen/article/226091.html

12:30-12:45 Weiterfahrt (10min) 

12:45–14:00 Uhr Mittagessen im Landgasthof Mayr, Menüwahl im Bus, www.landgasthof-mayr.at/

14:15–15:00 Uhr Weiterfahrt nach Weyer (40min)

15:00 Uhr PFARRKIRCHE Weyer, zwei Glasfenster von Siegfried Anzinger (Selbstständiger Besuch ohne Führung)

Siegfried Anzinger, 1953 in Weyer geboren, zählt zu den Begründern der „Neuen Wilden“. Anzinger hat je ein Fenster als Frauen- und Männerfenster konzipiert. Jedes Fenster besteht aus sechs Feldern, die zu einer Einheit verbunden sind.

https://www.dioezese-linz.at/pfarre/4472/pfarre/kircheundkapelle/article/56390.html

Fußweg 8 Minuten

15:30–18:00 Uhr Prevenhuberhaus: NERVÖSES ARCHIV – Andrea van der Straeten

Ausstellungsbesuch und anschließendes Gespräch mit der Künstlerin, moderiert von Thomas Hörl (Getränke, Kaffee und Kuchen gegen freiwillige Spende)

Das Prevenhuberhaus spricht Kulturinteressierte im Ennstal sowie Bundesländer übergreifend (OÖ, benachbartes NÖ und benachbarte Stmk) an. Die Vielfältigkeit der Angebote aus den Bereichen Musik, Literatur und Wissenschaft bringt unterschiedliches Publikum ins Haus. Regelmäßige Ausstellungen mit dem Schwerpunkt zeitgenössische Fotografie und Medienkunst werden angeboten. Die aktuelle Ausstellung zeigt mit Andrea van der Straeten eine renommierte Künstlerin, die in ihrer internationalen Ausstellungs- und Lehrtätigkeit maßgebliche Impulse einbringt und deren Sparten übergreifende Arbeitsweise die transdiziplinäre Ausrichtung des Kulturprogramms im Prevenhuberhaus unterstreicht. Ihre Ausstellung führt Arbeiten von den 1990er Jahren bis heute zusammen ohne dabei einen retrospektiven Anspruch zu stellen. Vielmehr lässt die Zusammenstellung formal unterschiedlicher Werke einen Parcours entstehen, in dessen Verlauf die einzelnen Exponate in einen Bezug zueinander treten und anfangen „miteinander zu sprechen“ – mit und ohne Worte, manchmal beides zugleich. Reine Bildsprache wie auch gedruckte, gestanzte, gesprochene Sprache machen auf unterschiedliche Weise darauf aufmerksam wie wir – Menschen, Tiere, Pflanzen – in Kontakt treten und uns äußern.

www.prevenhuberhaus.at, www.andreavanderstraeten.net

18:00 Uhr RÜCKFAHRT (ca. 20:30 Uhr Ankunft in Hallein)

 

Programmänderungen vorbehalten.

Anmeldung: telefonisch oder per mail: helga.besl@kunstraumproarte.com 0043 699 11083235,

Kosten pro Person: Regulär € 65.- // Mitglieder TKK € 55.- // Studierende bis 26 Jahre € 45.-

 

Die Kunstfahrt findet ab einer Anmeldung von mind. 20 Personen statt. Wir informieren Sie bis zum 5. Mai, falls die Kunstfahrt abgesagt werden muss. Die Anmeldung ist verbindlich, bei einer Abmeldung ab 28. April, ist eine Abschlagszahlung von € 25.- zu entrichten.

 

 

Freitag, 28. Februar 2025 um 14:30 Uhr
Treffpunkt: Vorplatz Keltenmuseum Hallein
Ende: Agnes-Primocic-Hof im Stadtteil Griesrechen

An der deutschen Grenze liegend, war die Stadt Hallein vor allem nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland (1933) deren Propaganda besonders stark ausgesetzt. Der sogenannte Anschluss bedeutete die Eingliederung der Bevölkerung in das nationalsozialistische System mit allen Konsequenzen: Inhaftierung politischer Gegner, Arisierung jüdischer Geschäfte oder Mitgliedschaft in NS-Organisationen. Was schließlich der von Hitler angezettelte Krieg an Rüstungsmaßnahmen, an Notsituationen und vor allem an Leid für verschiedene Bevölkerungsgruppen mit sich brachte, wird auf diesem antifaschistischen Weg angesprochen.

Im Anschluss an den Stadtrundgang laden wir Sie zur Führung mit Laila Huber durch die Ausstellung “einen Namen tragen” von Esther Strauß im kunstraum pro arte ein.

Wolfgang Wintersteller, geb. 1944, war über 30 Jahre Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politische Bildung am Halleiner Gymnasium. Außerdem war er in der Lehrer:innenfortbildung tätig und 20 Jahre Rundgangsleiter in der Dokumentation Obersalzberg. Heute ist er noch als Stadtführer in der Stadt Hallein und als freier Mitarbeiter im Keltenmuseum Hallein tätig.

Um Anmeldung wird gebeten: office@kunstraumproarte.com  

Im Januar 2025 präsentieren acht talentierte Künstler:innen ihre Meisterstücke und andere Arbeiten, die sie nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Meisterprüfung 2024 erschaffen haben. Diese Ausstellung gibt einen einzigartigen Einblick in die Bildhauerei und die kreative Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien.

Die Künstler:innen dieser Ausstellung sind:
Laura Breckner, Selina Klom, Bert Steiner, Stefan Buchsteiner, Michael Hagenauer, Michael Heilbrunner, Christopher Rusche-Schall und Matthias Winkler

 

Die Meisterstücke zeichnen sich durch außergewöhnliche handwerkliche Präzision und innovative Ideen aus. Durch den Einsatz von Metall, Holz und Stein entstehen Werke, die sowohl ästhetisch als auch konzeptionell überzeugen. Jedes Meisterstück ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit und intensiver Auseinandersetzung mit Material, Form und Technik. Die Künstler:innen zeigen in ihren Arbeiten, wie verschiedene Werkstoffe zu ausdrucksstarken Skulpturen verschmelzen können, die oft tiefe Themen wie Veränderung, Vergänglichkeit und Transformation behandeln. Neben den Meisterstücken umfasst die Ausstellung auch eine Reihe von anderen Arbeiten, die die kreative Entwicklung der Künstler:innen dokumentieren. Diese Werke, die über die letzten Jahre entstanden sind, spiegeln den ständigen Wandel der künstlerischen Praxis wider. Sie bieten einen wertvollen Einblick in den Entstehungsprozess und zeigen, wie sich die Künstler:innen im Umgang mit ihren Materialien weiterentwickelt haben.

Die anderen Arbeiten sind nicht weniger bedeutend; sie zeigen die Experimentierfreudigkeit und den Entdeckungsdrang der Künstler:innen. Besonders in diesen Arbeiten wird deutlich, wie sich die Künstler:innen mit der Formensprache und den Möglichkeiten der Materialien auseinandersetzen. Sie spiegeln den fortwährenden kreativen Dialog zwischen Handwerk und Konzept wider.

Die Meisterstücke in dieser Ausstellung gehen weit über technisches Können hinaus und vermitteln tiefgründige, künstlerische Konzepte. Sie sind Ausdruck einer künstlerischen Reife, die aus jahrelangem Schaffen und Forschen resultiert. Ebenso ist der kreative Prozess in den anderen Arbeiten klar erkennbar, da sie den Weg zu den Meisterstücken zeigen und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Künstler:innen verdeutlichen. Jeder dieser Künstler:innen bringt seine eigene Perspektive und Technik in die Bildhauerei ein. Die Meisterstücke sind der Höhepunkt ihrer bisherigen künstlerischen Entwicklung, während die anderen Arbeiten die Experimentierfreude und den kontinuierlichen kreativen Prozess dokumentieren.

Diese Ausstellung ist eine Einladung, die Vielfalt und Tiefe der Skulpturen aus Metall, Holz, Stein und anderen Materialien zu entdecken. Sie zeigt, wie aus der Kombination von traditionellem Handwerk und modernen Konzepten lebendige, ausdrucksstarke Kunstwerke entstehen, die zum Nachdenken anregen und inspirieren.

Eröffnung: Mittwoch, 22. Januar 2025 um 19:00 Uhr
Zur Ausstellung spricht Peter Niedertscheider

Dauer der Ausstellung: 23. Januar bis 1. Februar 2025

 

 

Bildnachweis: © Laura Breckner, 2024

kunstraum pro arte · Schöndorferplatz 5 · A-5400 Hallein