Atelier Himbeer & Gäste: Ursula Guttmann, Beatrix Kaufmann, Christine Auleithner, Dagmar Höss

Schmuck und Gegenstände der Alltagskultur
Ausflug ins Alltägliche

Wenn Ursula Guttmann Menschen dazu bringt, ihren Bauchnabel auf der Kleidung zu tragen, so verwandelt sich das Gewöhnliche ins Aussergewöhnliche. Die in Linz lebende Halleinerin ist eine der vier Künstlerinnen, die in der Galerie Pro Arte in Hallein ausstellen und die sich der Erforschung der Alltagswelt verschrieben haben. Diese äußert sich z.B. in den besagten Ansteckstücken, auch in weiteren Arbeiten von Ursula Guttmann begegnet uns Bekanntes in anderem Erscheinungsbild („Ohrbürstchen“) und Trinkgefäße haben hier eine witzig ironische Realität.
Die Tirolerin Beatrix Kaufmann zeigt uns die bekannten Kugelketten in anderer Variation und spielt in einer weiteren Arbeit mit dem Begriff des Weihnachtsschmucks.
Die Könstlerin Dagmar Höss führt uns bedruckte T-Shirts und Sport-BHs mit dem Titel „Tragbare Heimat“ vor. Die österreichische Nationalhymne und der Wappenadler stehen im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung: ob als Identitätsstifter oder als Symbol ausgeprägten Patriotismus, die Haltung des Einzelnen dazu bleibt ambivalent.
Ein ganz anderer Zugang zur Heimat liegt der Arbeit von Christine Auleithner zugrunde. Sie zeigt Ansichtskarten mit passendem Sammeltäschchen, sowie bedruckte Putzlappen als Ausdruck selbstbestimmter hausfräulicher Tätigkeit.

Die Ausstellung mit dem Titel „Atelier Himbeer & Gäste“ ist Mi-Fr von 16-19 Uhr und Samstag von 10-13 Uhr geöffnet. Bis zum 23.12.2006 bleibt nun Hallein der Nabel der Alltagswelt.

Dauer der Ausstellung: 24. November bis 23. Dezember 2006

 

Erich Gruber:  SEIFENRAUCH

Kein gemütliches Bilderschauen beschert Erich Gruber den Ausstellungsbesuchern in der Halleiner Galerie ProArte, wo er unter anderem einen toten Pfarrer – eskortiert von übermalten Andachtsbildern – zeigt. Seine Zeichnungen und Collagen fordern den Betrachter auf, einen Schritt näher zu kommen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt öffnet sich dem Kunstkonsumenten eine stille und dunkle Welt: Das Wissen um die eigene Vergänglichkeit und die Reste seines Glaubens klopfen bei ihm an. Er hat Position zu beziehen.

Ein, so Gruber, noch immer brandaktuelles Thema: „Unsere Klassenzimmer und Krankenhäuser sind mit an Kreuzen hängenden Jesussen bestückt und Städte wie Dörfer werden Tag für Tag periodisch von Kirchenglocken beschallt. Der kritische Christ, der sich erhebt, wenn der Papst in aidsgefährdeten Ländern gegen Kondome wettert, oder der aufschreit, wenn sich Geistliche an ihnen anvertrauten Kindern sexuell vergehen, lässt trotzdem gern sein Baby taufen, um es in diese kirchliche Gemeinschaft einzubinden. Er steht am Palmsonntag aufrecht mit dem Palmbuschen vor der Kirche, schickt sein heranwachsendes Kind mit Vorfreude zur dilettantischen Erstkommunionsvorbereitung einer Tischmutter, besucht betend immer wieder seine verstorbenen Verwandten am Friedhof und pilgert nach einem „medizinischem Wunder“ nach Maria Zell.

Solchen Phänomenen ist Erich Gruber schon seit Jahren auf der Spur. Er fühlt dem Betrachter auf den Zahn und lässt immer wieder uns bekannte Bilder auftauchen, die er filtert, erhöht, entstellt, dann mit Bild- und Textfragmenten ergänzt und durch diese Konfrontation Bildaussagen schafft, die nachhaltig in uns arbeiten können.

Dauer der Ausstellung: 20. Oktober bis 11. November 2006
Vernissage: 19.10.2006 um 19.30 Uhr
In der Galerie Pro Arte, Molnarplatz 3

 

Plankton at the Schmiede: Künstler verkauft Träume

Eine Retrospektive auf 4 Jahre Zusammenarbeit vom Innsbrucker Kulturverein Plankton und dem Medienkongress Schmiede Hallein.

Über Michael Hackl war Plankton bereits beim Projekt Cube beteiligt, das die Gründer der zukünftigen Schmiede vereinte. Damit begann die Kooperation zwischen Plankton und der Schmiede Hallein erst aufzublühen. Installationen, Konzeptarbeit und Mediengestaltung von Plankton prägten den Medienkongress auf der Pernerinsel.

3 Projekte sollen im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie Pro Arte dieses Wirken besser zugänglich machen.

Die Projekte spielen sich im Spannungsdreieck von Künstler, Träume und Kommerz ab.

„Starbugs die Käfer-Casting-Show“ wurde auf der Schmiede 05 uraufgeführt. Ein „heisser Stuhl“ zum Thema Ablasshandel sorgte für hitzige Diskussionen. Die ?Warhole Machine“ war eine gemeinsame Projekteinreichung von Plankton und dem Schmiede Team zu ?Mythos Junge Kunst“, eine Ausschreibung zum Mozartjahr.

Die Vernissage mit live Starbugs – Castingshow findet am 20.September 2006 um 18 Uhr in der Galerie Pro Arte am Molnarplatz 3 in 5400 Hallein statt.

www.plankton.net
www.schmiede.ca

Dauer der Ausstellung: 21. September bis 14. Oktober 2006
Vernissage: 20.9.2006 um 18.00 Uhr

 

Andrea Fogli: Zeichnungen und Skulpturen

In Kooperation mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst.

Andrea Fogli betrachtet seine Lehrtätigkeit in Salzburg zu diesem Zeitpunkt als besondere Herausforderung, zumal er derzeit sein „diario delle ombre“ (Tagebuch der Schatten) mit 365 Zeichnungen von 2000 bis heute für eine Ausstellung mit einem Buch im MARTA Herford vorbereitet. Er geht die Begegnung mit den Studierenden daher als einen Moment der Selbstbewusstwerdung und der Konfrontation an, als Gelegenheit, gemeinsam mit den Studierenden, sein nächstes „Tagebuch“ zu beginnen, welches nicht mehr der Nacht und den Schatten sondern dem Tag und dem Sichtbaren gewidmet sein wird.

„Der Zeichnung wird essentielles Misstrauen entgegengebracht, weil sie die Realität nicht aufnimmt, sondern aus sich heraus – wie vom Grunde eines Brunnens – ein Bild erzeugt und zum Leben erweckt, das unter der Spitze des Bleistifts erblüht. Zu Zeichnen beginnen, ohne jede „Voreinstellung“ und ohne Plan, heißt auch, zu beginnen, sich zu verlieren. Es bedeutet, der Ankündigung einer Linie zu folgen, die am Anfang nichts anderes ist als ein Hauch, eine Vibration, eine stumme und ungestalte Stimme aus der Hand des Künstlers.“ Andrea Fogli.

Andrea Fogli unterrichtet auf der Festung Hohensalzburg im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg
Zeichnung: Imagination und Tagebuch vom 31. Juli – 19. August

Dauer der Ausstellung: 1. August bis 2. September 2006

Eröffnung: 31. Juli um 19.30 Uhr
Es spricht Prof. Dr. Peter Weiermair

Ort: ehemaliges KUNSTFORUM BEIM RATHAUS
5400 Hallein, Schöndorferplatz 6
Öffnungszeiten: Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr

 

Johanna Dahm, Manfred Nisslmüller: so und so geschmückt

Johanna Dahm unterrichtet in Hallein auf der Pernerinsel im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg vom 24.7. – 26.8. Schuckgestalten : Referenz dem Körper

Text von Barbara Maas aus:  „Choice“ Zeitgenössische Schmuckkunst aus Deutschland. Ein Lesebuch [ISBN 3-00 016469-3 ]:
“Vor nicht allzu langer Zeit ging die namhafte Schmuckkünstlerin   Johanna Dahm noch einmal in die Lehre – beim Goldschmied eines Königs, des Königs der Ashanti in Ghana. Dort ließ sie sich in die diffizile, archaische Technik des Wachsausschmelzverfahrens, à cire perdue, einweihen, welches die Goldschmiede der Elfenbeinküste zu höchster Meisterschaft vollendet haben. Zunächst schlugen sämtliche Versuche Johanna Dahms, Ringe in dieser Technik vor Ort als Lehrling des königlichen Goldschmiedes zu gießen fehl, was damit zusammenhängen mag, dass sie als Frau mit dieser Tätigkeit einen Tabubruch beging. Erst nach der Rückkehr in die Schweiz gelangen ein Jahr später- unter Anwendung einer leicht modifizierten Version der traditionellen afrikanischen Hohlgusstechnik -eine Reihe exquisiter feingoldener Ringe mit Ringköpfen von unregelmäßigen, weich gerundeten Formen: kissenartig oder an Kopfbedeckungen erinnernd, nussförmig, prall wie Samenkapseln oder köstlich wie ein Klecks Schlagsahne. Sinnliche, ausladende Hohlkörper, die steIlenweise so dünnwandig sind, dass fast dekorativ zu nennende SchadsteIlen, Löcher und Risse auftreten. Den komplizierten technischen Prozess, dem diese Ringe ihr Dasein verdanken, sieht man ihnen kaum an, so ungekünstelt und elementar wirken sie.

Mehrere Jahre verstrichen bevor 2003 erneut „Ashanti-Ringe“ entstanden, denen Johanna Dahm nun den Titel „fast ASHANTI“ gibt. Die Bezeichnung „fast“ – im Sinne von beinahe, aber auch in der englischen Bedeutung von „schneIl“ -steht hier für eine von der Schmuckkünstlerin eigenständig entwickelte Abänderung der Ashanti-Gusstechnik, bei der nunmehr in einem verkürzten Arbeitsprozess die HersteIlung des WachsmodeIls übersprungen und stattdessen ein Hohlraum, also eine Negativform aus Luft, unmittelbar in den weichen Ton geknetet wird, in welche dann das Gold fließt. Da eine genaue Visualisierung der so im Innern der LehmhüIle fast „blind“ gestalteten Form nicht möglich ist, birgt das Resultat nach dem Zerschlagen des Tonmantels stets ein nicht unbeträchtliches, von Johanna Dahm als äußerst reizvoIl empfundenes Überraschungsmoment. Die Ringe sind massive, bizarre, urtümlich anmutende Materialisationen eines Leerraumes, Und mitunter lugt aus der wie geknetet wirkenden Feingoldmasse auch schon mal der ein oder andere Rohdiamant hervor.

Worum handelt es sich hierbei nun? Um die Nachahmung ethnischen Schmuckes, inspiriert durch einen Forschungsaufenthalt in Afrika und gestaltet mithilfe eines traditionellen afrikanischen Goldschmiedeverfahrens und dessen individueller WeiterentwickIung? Um Repliken, geformt aus dem sonnendurchfluteten Gold Afrikas? Oder um Adaptionen afrikanischer Schmuckmotive? Davon kann nicht die Rede sein.

Afrika und sein Schmuck sind für Johanna Dahm keine Studienobjekte. Sie begibt sich in Ghana nicht auf die Suche nach Ideen und unverbrauchten Motiven, mit denen sie dann ihren eigenen Schmuck zu bereichern trachtet. Vergeblich sucht man in ihren Arbeiten die Verballhornung irgendwelcher Hörner-Motive oder andere Ungereimtheiten, wie sie in so manchem ethnisch inspirierten Schmuckstück westlicher Provenienz auftauchen. Johanna Dahm versucht weder die über lange Zeit tradierten Formen des ethnischen Schmuckes noch dessen vielfältige magisch-rituelle und identitätsstiftende Bedeutung in einen europäischen Kontext zu übertragen und man ist geneigt, es ihr zu danken.

Im ethnischen Schmuck existiert eine klar strukturierte Bedeutungszuweisung, die innerhalb der jeweiligen Stammesgesellschaft einer allgemein verständlichen Sprache gleicht und die das Individuum im sozialen System verankert, indem sie Auskunft

gibt über Geschlechts- und Clanzugehörigkeit, Familienstand, Alter, sozialen Rang und Wohlstand. Zudem hat er die Funktion von Schaden abwehrendem Amulett und dient bei rituellen Handlungen wie Heilzeremonien, Geisterbeschwörungen oder Initiationsriten als Zeremonialgerät. Oftmals ist seine genaue Bedeutung nur mündlich überliefert und deshalb heute vielfach verloren. Dies bedeutet, dass die „Schmucksprache“ selbst in den Ursprungsländern nur noch bedingt verständlich ist und es käme schon einer Anmaßung gleich, als europäischer Beobachter Kenntnisse über diese Sprache für sich reklamieren zu wollen.

Johanna Dahm beobachtet nicht, sie nimmt teil. Sie wird Teil des Lebens vor Ort, sie lässt sich ein auf das Leben in Afrika und auf die afrikanische Mentalität. Sie hat Teil am Alltagsleben und an der Arbeit. Den Leuten, mit denen sie arbeitet, begegnet sie auf einer handwerklich-künstlerischen Ebene der Ebenbürtigkeit, in die sie ihre eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten ebenso selbstbewusst mit einbringt wie sie der afrikanischen Zivilisation Ehrerbietung erweist. Und all dies geschieht nicht aus einem vermeintlich objektiven, wissenschaftlichen Interesse einer Ethnologin heraus, die „Feldforschung“ betreibt, sondern ist vielmehr eine Beschwörung verlorener Erinnerung. Erinnerungen an die Kindheit und Jugend. Johanna Dahm wuchs auf in Afrika. In Südafrika. Unter dem Regime der Apartheid. X

Sehnsucht und Heimweh sind die beiden vorherrschenden Gefühle, die die Einstellung der Schweizer Schmuckkünstlerin gegenüber dem afrikanischen Kontinent prägen. Vor diesem Hintergrund sind ihre Reise nach Ghana und die intensive Beschäftigung mit der afrikanischen Goldschmiedetechnik zu sehen. Beide stehen in einem engen Bezug zu ihrer Biographie und der Aufenthalt in Ghana kommt einer Reise in die Vergangenheit gleich, ist in gewissem Sinne Rückkehr. Durch ihn werden Erinnerungen aktiviert und auch neu gelebt, mit dem Ziel der Verortung und Verwurzelung des eigenen Ich. Johanna Dahm erlernt nicht nur eine bestimmte Goldschmiedetechnik während dieser Zeit; sie lernt etwas über sich selbst.

Im strahlenden Gold der Ringe aus den beiden Ashanti-Werkzyklen spiegelt sich das helle Licht einer Kindheit in Afrika, so wie sich die Formen der Ringe teilweise aus Erinnerungsbildern an üppige Frauen mit schweren, überhängenden Bündeln und Reissäcken auf dem Kopf oder an einheimische Früchte speisen. Dabei überlagern sich Kindheitserinnerungen aus Südafrika mit in Ghana Erlebtem und Erfahrenem. Über die Erlebnisse und das künstlerische Tun im Jetzt wird ein Kontakt zu Früherem wiederhergestellt, zu einer Vergangenheit, wie sie tatsächlich war oder wie sie erinnert wird, aber auch zu den nicht realisierten Möglichkeiten, der verwehrten Gemeinschaft mit den Menschen des Landes unter der Apartheid. So gerät das Schmuckmachen Zur Erinnerungsarbeit, die Schmuckstücke zu Gedächtnisspeichern.

Für Johanna Dahm übernehmen die Ringe eine identitätsstiftende Funktion, nicht unähnlich der, wie sie im ethnischen Schmuck zu finden ist. Und sie verkörpern eine unstillbare Sehnsucht: nach einer Kindheit, einem Land, nach Gerüchen, Farben und Geräuschen, nach einem vergangenen Leben, so wie es war -und wie es hätte sein können.

Die Arbeit von Manfred Nisslmüller besitzt heute unverkennbar: eine theoretische Prävalenz, die sich im DENKEN über eine grundsätzlich andere Zuordnung von Schmuck und Schmücken begründet. Seine Arbeiten zeigen Denkschritte auf, die herkömmliche Ansichten erweitern, Maßstäbe und Wertbegriffe umstellen. Nisslmüller versucht den Schmuck im Essentiellen zu treffen. Aus diesem Ansatz ergeben sich seine akustischen Schmuckzeichen. Ebenso selbstverständlich und folgerichtig ist er zu Schmuck gelangt, der in der Vorstellung entwickelt wird, nicht mehr real existieren muss. Schon seit 1977 entstehen „Schmuck-Vorschläge“ ohne Objektcharakter, etwa in Form von Texten, die man als „Schmuckanleitungen“ lesen kann. Auch die Darstellung des hl. Sebastian, dessen Leib von Pfeilen durchbohrt ist, sieht Nisslmüller als Schmuckarbeit, eine radikale Verbindung und Durchdringung von Körper, Objekt und Schönheit- Eine solche Betrachtung zählt zu seinen Testreihen, darunter versteht er Text und Schmuckanweisungen, die im Kopf weiterarbeiten.

Auch die SCHRIFT in ihrer Ambivalenz zwischen Bildmotiv und kommunikativem Instrument dient der Annäherung auf der Suche nach den wesentlichen Kriterien für Schmuck. Seine Schmuck-Statements eröffnen den Diskurs über das Phänomen Schmuck an sich, mit ihren Behauptungen oder Fragestellungen fordern sie die Stellungnahme des Lesers heraus. Sie finden sich an verschiedenen Orten der europäischen Sammlung des Museums. Seine Litanei zum/über Schmuck (Tisch im Museumsfoyer) versteht sich als Schmuck-Arbeit, wie auch seine Schmuckworte, er spricht von Schmückung, als die Sprachfries wie visuelle Poesie gelesen werden könne.

Dauer der Ausstellung: 29. Juli bis 26. August 2006
Vernissage:
28.07.2006 um 20.00 Uhr
Es spricht Frau Prof. Dr. Barbara Wally, Leiterin der Sommerakademie

 

Barbara Schiestl: Zeichnung

Dr. Anton Gugg: Zur Zeichnung

Man darf sich nichts vormachen. Die Zeichnung ist eine Sache für Spezialisten, für ein ganz bestimmtes, begrenztes, aber hochsensibles Publikum, das -bildlich-musikalisch gesprochen die Kammermusik mehr liebt als den rauschenden Orchesterklang, in dem sich viel mehr verstecken und vertuschen lässt als in der gewissermaßen gnadenlosen Auseinandersetzung exakt hörbarer, isolierter Instrumente.

Linienkunst auf Papier ist nicht für die große Masse – war es nie und wird es nie sein. Die Zeichnung – sicherlich das authentischste aller künstlerischen Medien- spricht nach wie vor eine kleine, handverlesene Schar von Sammlern und Kennern an. Das ist in der alten Kunst so und ist in der klassischen Moderne und bei den Zeitgenossen nicht anders. Barbara Schiestl ist so eine Zeichnerin, die denjenigen fasziniert, der die Stufen der Zwiesprache zwischen Kohlestift oder Feder mit dem empfindsamen Trägermedium Zellstoff auszumachen und auszukosten versteht. Aus diesem ursprünglichsten, aber auch kultiviertesten aller materiellen künstlerischen Dialogmöglichkeiten schlägt diese bemerkenswerte und in Salzburg noch viel zu wenig bekannte Künstlerin aufregende Funken. Die in Hall in Tirol geborene Grafikerin mit Ausbildung und Kursleitertätigkeiten in München, auch an der dortigen Modeschule, lebt seit 1986 freischaffend in Salzburg – was für jeden Künstler und erst recht für eine Frau nicht die einfachste Lebensgrundlage ist. In Bad Reichenhall kennt man sie als Lehrerin für perspektivisches Zeichnen und Aquarellieren und in Salzburg hat sie durch Ausstellungen in der Berufsvereinigung Bildender Künstler und an verschiedenen anderen, etwas abseits des galeristischen Trampelpfades gelegenen Orten auf sich aufmerksam gemacht.

Zurecht wurde ihr 1995 der Ehrenpreis der Karl Weiser Stiftung zuerkannt. Es sind Bilder eines besonders starken gestalterischen Temperamentes zu sehen, das zwar weiblich ist, sich aber zum Beispiel von der Kunst der Salzburger Frauen auffallend unterscheidet. In diesen Arbeiten findet man nichts Spielerisches und Schwebendes, gespreizt Technoides, nichts Buntes und Überquellendes wie bei so vielen hier seit langem ansässigen Malerinnen und Zeichnerinnen.

Es gibt für den erdigen Expressionismus der Barbara Schiestl eigentlich kein Salzburger Pendant. Diese Art der dramatischen Hell-Dunkel-Konstrastik, der aufbrechenden, wilden Formkomplexe, des Naturhaften und beinahe Gewalttätigen in der Strichführung findet man kein zweites Mal.

Barbara Schiestls Arbeiten – ob Malerei oderZeichnung – sind keine ästhetischen  Spielereien und keine oberflächlichen, spekulativen Improvisationen. Sie stehen auf einem festen akademischen Boden der Zeichenkunst und der intensiven Naturbeobachtung,  Sie sind sozusagen erdverwurzelt wie alle Tiroler Kunst und haben eine barocke Grunddynamik, die aus erregend halbabstrakten, vieldeutigen Erscheinungen des Zeichnerischen und Malerischen so etwas wie kosmische Weltlandschaften macht.

Barbara Schiestls Mal und Zeichenkunst – man mag kaum das eine vom anderen trennen – ist etwas ganz Besonderes in diesen eher lyrischen Breiten.

Dauer der Ausstellung: 22. Juni bis 15. Juli 2006
Vernissage: 21.06.2006 um 19.30 Uhr
Es spricht Dr. Anton Gugg

 

Ingrid Schreyer: Spiel Wiese Weide Tiere

Malerei – Zeichnung – Foto

Ingrid Schreyer schreibt über ihre Arbeit:
„Meine Bildsprache hat einige Veränderungen, Entwicklungen, Variationen erfahren; wovon sie (mit wenigen Ausnahmen) erzählt, ist jedoch über die Jahre hinweg beharrlich gleichbleibend: WEIDETIERE, faszinierend und herausfordernd in meiner Imagination und in der realen Begegnung, so sie mit Arbeit verbunden ist. Bildnerei ist nicht nur Arbeit, sondern auch Spiel, mit verschiedenen Mitteln bildnerischen Ausdrucks.
Der kleinräumigen Struktur der Pro-Arte-Galerie (wie früher die Ställe der Subsistenzbauern mit Schaf und Rind und Huhn … unter einem Dach) bietet die ideale Gelegenheit, verschiedene Facetten derselben Welt am Rand des Alltags zu zeigen: Neben Ölbildern und Gouacheblättern finden Bunt-/Bleistiftzeichnungen Platz wie auch Fotos und Dia. Das Format reicht von der Plakatwand übers Bilderbuch zur Karteikarte.“

Dauer der Ausstellung:
25.5. – 17.6.
Vernissage:
24.5.2006 um 19.30 Uhr
Lesung und Performance: Bodo Hell und Norbert Trummer

 

 

Katharina Müller: first view

Faszinierend, verblüffend, erfrischend und reizvoll weiblich – so würde man die Persönlichkeit der jungen Künstlerin Katharina Müller beschreiben. Dasselbe gilt auch für ihre Kunst, die sie ab 26. April in der Galerie Pro Arte in Hallein präsentiert.

Es sind Arbeiten mit Farbstiften auf   Papier, teilweise auch in Mischtechnik. Das dominierende Thema sind Schatten wie etwa ein Baum, der sich auf einer riesigen Hauswand im Wind, in der Sonne, im Licht reflektiert, oder ein sich in ständiger Bewegung befindender   Unterwassserwald. Zwischenmenschliche Begegnungen, Sex und Erotik sind ebenso Thema wie die organischen Strukturen von Tieren und Pflanzen. Die Künstlerin liebt es, Oberflächen unterm Mikroskop zu betrachten und diese Eindrücke in ihren Bildern zu verarbeiten.

In einem zart anmutenden Strich arbeitet sie mit mehreren Farbnuancen ihre Schattierungen auf die Blattoberfläche. Im Kontrast zur akribisch-feinen Strichführung steht der dynamische und temperamentvolle Rhythmus des Dargestellten. Er bestimmt auch den starken Eindruck, den die Bilder auf den Betrachter hinterlassen.

Dauer der Ausstellung: 27. April bis 19. Mai 2006
Vernissage:
26.4.2006 um 19.30 Uhr
Es spricht Dr. Elisabeth Telsnig, Kunsthistorikerin

 

männer ohne nerven (golden team) und ihre besten bilder

Der kegelclub siezenheim setzt sich hohe ziele: neben seinem großen sozialen engagement versucht er seit diesem jahr auch, junge hoffnungsvolle künstler in ihrem werdegang zu unterstützen.

Zu diesem zweck konnte einerseits die berühmte künstlergruppe josef böhm für die künstlerische beratung gewonnen werden, andererseits stehen für die erste ausstellung die schönen räume der halleiner galerie pro arte zur verfügung.

Unter dem ausstellungstitel männer ohne nerven (golden team) und ihre besten bilder treten 8 junge talente in verschieden sparten an:

  1. bergmüller, fotografische objekte
  2. haas , dies + das +video
  3. iglar, autos + frauen
  4. kalter, fotografie
  5. kuss, chaos, fotos + mehr
  6. pollhammer, malen + basteln
  7. seidl, fotografieren
  8. steidl, alles

glück auf und viel erfolg wünscht der kc siezenheim.

Ps: diese ausstellung dient ausschließlich dem zwecke der belustigung der abgelichteten privatpersonen. Außenstehende sind aber herzlichst eingeladen.
Gerichtsstand salzburg

Dauer der Ausstellung: 25. März bis 14. April 2006
Vernissage: Freitag, 24.03.2006 um 19.30 Uhr

© Stefan Zenzmaier

 

Martin Bruch: Bruchlandungen

Martin bekommt 1990 die Diagnose „Multiple Sklerose“ gestellt. Erstes Anzeichen dieser Erkrankung des Nervenysystems ist, dass ihn schon die minimale Kante eines Kanaldeckels zu Fall bringen vermag. Durch die sich an der „Isolierschicht“ der Nervenfasern (ähnlich wie bei einem elektrischen Kabel), bildenden Enzündungsherde, können Informationen nicht mehr exakt weitergeleitet werden und so kommt es zu Funktionsstörungen, gleichsam Kurzschlüssen.
Zu Beginn der Erkrankung bediente sich Martin zur Sicherung seiner Mobilität Tourenskistöcken. Vom leidenschaftlichen Schitourengeher, so erzählt er, wird er zum Stadttourengeher. Später verwendet er einen eigens umgebauten Trittroller, seit Mai 1997 ist er auf einen Rollstuhl ange- wiesen.
Martin stürzt häufig – massiv in den Jahren 1996 bis 1998 – mit dem Trittroller, später mit dem Rollstuhl. Er entdeckte eine neue Perspektive und machte Fotos unmittelbar nach dem Sturz. Jeden Un-fall, der gleichzeitig ein Not-fall ist, dokumentiert er fotografisch und notiert Ort, Datum und Uhrzeit.
Anfangs fotografiert er mit einer LOMO, später tritt eine KODAK-Einwegkamera in Verwendung, die robust genug, den Stürzen trotzt und da mit Blitz ausgestattet, erlaubt sie auch Aufnahmen bei Nacht. Die Perspektive nach jeder Bruchlandung, alltäglich und au§erge- wöhnlich zugleich, gilt es festzuhalten. Nahezu minuziös ist Martins Weg zu verfolgen. 2001 gibt Martin Bruch das gesammelte Material als wunderbares kleines Buch heraus. Seine 312 „Bruchlandungen“ vom 22. Mai 1996 bis zum 28. Juni 2001 sind darin zu sehen. Mit diesem wundersamen Projekt wird er von Harald Szeemann zur 49. Biennale von Venedig „Plateau der Menschheit“ eingeladen.
Die Bruchlandungen sind Vergangenheit.
Mit einem Leichtlaufrad, das vor dem Rollstuhl befestigt und händisch angetrieben wird, dem sogenannten Handbike, hat Martin seit 1998 bis 2003 stolze 16.000 km zurückgelegt, täglich und bei jeder Witterung!
Und folgerichtig (nachdem er kaum mehr stürzt) drehte er den Video-Film handbikemovie Vienna und den Film handbikemovie.
Dies sind autobiografische Lebensabschnittsbeschreibungen und eine logische Weiterentwicklung des Fotobuches BRUCHLANDUNGEN.

Martin Bruch:

Boom Operator (Tonangler) bei Filmprojekten – wie z.B. „Strauss-Dynastie“ (Marwin Chomisky), „Illona und Kurti“(Reinhard Schwabenitzky), „Wahre Liebe“ (Kitty Kino), „Hannah Monster Liebling“ (Christian Berger), „Kinder der Landstrasse“ (Urs Egger), „Dead FlowersÒ“(Ily Huemer) „Muss denken“(Niki List) und abschließend „Lucona“ mit David Suchet.). Durch die Erkrankung an MS Wechsel vom Film-Set ins Film-Tonstudio TREMENS.  Langjährige Arbeit als Geräusche-Archivar (er betreute 40.000 Geräusche).

Dauer der Ausstellung: 10. Oktober bis 8. November 2003
Vernissage: 9.10.2003 um 19.30 Uhr
Einführung: Dr. Günther Dankl, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

 

Leoni Oostvogel: „Out of sight“

Fotografie

Dauer der Ausstellung: 12. September bis 4. Oktober 2003

Serie „Out of sight“ 2003 Edition 3, Cibachrome on dibond, 40 x 60 cm

 

Milos Chlupác, Roger Bischoff : „SETKANI – ENCOUNTER (Begegnung)“

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie

Die heurige Sommerausstellung in Zusammenarbeit mit der Int. Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg ist den beiden Künstlern Miloslav Chlupác und Roger Bischoff gewidmet. Milos Chlupác unterrichtet seit einigen Jahren im Kiefersteinbruch am Untersberg in Zusammenarbeit mit Susanne Tunn und Roger Bischoff.

Dauer der Ausstellung: 25. Juli bis 30. August 2003
Eröffnung: Donnerstag, 24. Juli 2003 um 20.00 Uhr
Zur Eröffnung spricht  Prof. Dr. Barbara Wally, Leiterin der Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg

 

Leonard Besl: „Zeitsprünge“

Malerei als Medium und der Mensch in Bewegung als formales Element – das sind die bestimmenden Gegebenheiten, mit denen Leonhard Besl arbeitet. Für die Ausstellung „Zeitsprünge“ in der Galerie Pro Arte (Hallein) hat er eine Pr<sentation speziell für die kleinen, aber reizvollen Räume der Galerie entwickelt. Seine Bausteine sind grundierte Fichtenbretter, auf denen sich unterschiedlich farbige Gestalten in lustvoller, sportiver Bewegtheit tummeln. Diese Bretter, seine Bildträger, sind als Fries angeordnet und umlaufen – ungefähr in Kopfhöhe – die Ausstellungsräume. Die nahtlose Aneinanderreihung der Bildträger bringt zwei Momente ins „Wahrnehmungsspiel“: einerseits erscheint die kleinteilige Raumsituation der Galerie plötzlich als Ganzes, andererseits fühlt sich der Betrachter als Beobachter einer nicht enden wollenden Bewegungssequenz ähnlich einem Endlos-Video-Loop.
Leonhard Besl, als Rollstuhlfahrer selbst sehr bewegungseingeschränkt, findet über die Malerei eine Möglichkeit, Bewegung als lustvolles Agieren erleben zu können, wenn auch in einer sublimierten, gewissermaßen überhöhten Form.

Dauer der Ausstellung: 28. Juni bis 19. Juli 2003
Eröffnung: 27.6.2003 um 19.30 Uhr
Es spricht Prof. Dr. Michaela Strasser

19 cm hoch, ca. 48 m lang, Fichte, Acryl, rund um die Galerie

 

Gabriele Chiari: „PLÄTSCH“

„Stilles Plätschern“ ist den unterschiedlichen Arbeiten gemeinsam. Zum einen ergießen sich Inhalte, zum anderen Farbwasser. In beiden Arbeitsweisen spielt Zeit eine wichtige Rolle. Während monatelanges Zeichnen sich zu wenigen Minuten Film kondensiert, entstehen die Aquarelle in langer gedanklicher Vorarbeit, deren Verwirklichung nur wenige Sekunden dauert. Dieses differenzierte zeitliche Erleben spiegelt sich auch im Betrachten der Arbeiten. Der bunte Erzählstrom der Filme hebt die Stille der Aquarelle hervor, die sich dem Blick erst langsam erschließen.

Nestbeschmutzer / on n’autriche pas entstand 2000, auf die wiederholte Frage hin, wie ich nun als Österreicherin, in Frankreich, zu den politischen Ereignissen meines Landes Stellung nähme. Anhand von Bildern und Assoziationen suche ich nach einer sehr persönlichen Antwort, deren humorvoll-kritischer Ton vom schockartigen Aufeinanderprallen formaler und inhaltlicher Spannungen getragen ist. Das traditionelle Trickfilm-Zeichnen bietet mir in diesem Zusammenhang eine reiche Palette an graphischen Tonarten und bringt manchen bildhaften Lapsus mit ins Spiel.
Malina und ich ist der Versuch einer Interpretation des Romans von Ingeborg Bachmann anhand der vielen traumatischen Bilder, die der Text evoziert. Der Film orientiert sich lose an der Erzählstruktur des Buches und konzentriert sich vor allem auf die Intensität des beschriebenen Empfindens. Auch hier ist der Prozess des Zeichnens ein wichtiges Mittel, um zwischen den Zeilen zu lesen.
Auf spielerisch leichte Art bezieht sich Anime auf das legendenumwobene Gemälde L’Origine du Monde von Gustave Courbet. Anhand dieses und anderer Beispiele aus der Kunstgeschichte parodiert Anime die mythische Verflochtenheit von Kunst und Erotik.

Die Idee des Aquarellierens enstand aus der anfänglichen Provokation, diese klassische Technik denn aufzufrischen. Die Wahl großformatiger Papiere und entsprechender Malutensilien, wie etwa Malereimer oder Gießkanne, bedingen ein völlig neues Aktionsfeld. Von einem geistigen Bild ausgehend, bestimme ich ein oder zwei Malschritte, die ich anschließend sehr konzentriert ausführe, wie etwa Schütten oder Giessen. Auch der Trocknungsprozess ist ein aktiver Malschritt, da er oft Zeichnungen zum Vorschein bringt, die allein durch die Ansammlung von Wasser anhand der Spannungen im Papier entstehen. Währenddessen bin ich lediglich in der Rolle des Beobachters. Mein Interesse an diesen Aquarellen liegt vor allem in ihrer Amivalenz von formaler Klarheit und hauchzarter Emotion.

Dauer der Ausstellung: 23. Mai bis 14. Juni 2003

 

Mady Braun: „Annoncen“

„ANNONCEN“ lautet der knappe, aber sehr bezeichnende Titel der Ausstellung von Mady Braun. Die in Freiburg (D) und Salzburg lebende Künstlerin präsentiert vom 24. April bis 17. Mai ihre illustrierten Kleinanzeigen in der Galerie Pro Arte.
Ausgangspunkt sind Kleinanzeigen in deutschen und österreichischen Gratiszeitungen. Der vorgefundene, knapp formulierte Text samt Telefonnummer wird von der Künstlerin ins Bild umgesetzt. Es entstehen sorgfältige Acrylbilder – naiv gehalten und in satten Farben Die Objekte der Begierte sind freigestellt auf einer monochromen Fläche.
Brauns Bildsprache ist meist so knapp wie die schriftliche Vorlage. Nur manchmal fügt sie Details hinzu: Gartenzwerge und ein Bambi umrahmen den „Wohnwagen-Stehplatz“. Sie sollen die Werbewirksamkeit erhöhen.
Die Annoncenbilder sind Stillleben im eigentlichen Sinn: unscheinbare Dinge des Alltags werden arrangiert und mit tieferen Symbolen unterlegt.
Braun spielt in ihren Bildern einerseits mit diesen Werten andererseits setzt sie bewusste Zeichen gegen die hochglänzende aktuelle (Werbe)Welt.

Dauer der Ausstellung: 24. April bis 17. Mai 2003

 

Christina Breitfuß: „Falling“

Every year in autumn…I like to go and gather mushrooms in the woods…Nobody has ever shown me which one to pick…so I use a book…a guide with pictures. My experience is…that those pictures are no help. Is it poisonous…or not?…I don’t want to decide only by looking at pictures and comparing them to reality. Because…if I am wrong?…I don’t want to think about it. So…my question is…do you know any picture…you can really profit from?

Dauer der Ausstellung: 21. März bis 12. April 2003

 

Astrid Starrermayr: humorvoll, farbenfroh, weich sucht …

Taschen – Ringe – Armbänder – Spardosen – Bügelbrettbezüge – T-Shirts – usw.

A punkt S punkt, unter dem Label kreiert Astrid Starrermayr „humorvolle, farbenfrohe, weiche“ Accessoires und Alltagsgegenstände.

Ein Teil der Produkte spielt mit Wörtern und Redewendungen, die auf eine charmante Weise eine unmittelbare Verbindung zum Produkt selbst herstellen. So zum Beispiel eine Tasche mit der Aufschrift „So ein Sack“ oder ein Armband mit dem Spruch „Locker aus dem Handgelenk“.

Bei den Ringen mit Vogelköpfen wiederum; lädt das Objekt von sich aus ein mit seiner Umwelt zu kommunizieren, ebenso bei den Bügelbrettbezügen auf der eine Person abgebildet ist, die gerade mit dem Bügeleisen ein imaginäres Kleidungsstück in Form bringt. Alle Produkte sind handgefertigt, Unikate oder Kleinserien und laden durch ihre Farben und Humor ein den Alltag ein wenig aufzuheitern.

www.textildesign-as.at

Dauer der Ausstellung: 18 November bis 18. Dezember 2005
Vernissage: 17.11.2005 um 19.30 Uhr
Es spricht Mag. Martina Berger-Klingler

 

Gerlind Zeilner & Georg Frauenschuh – Haus

In der Ausstellung „HAUS“ von Georg Frauenschuh und Gerlind Zeilner reiht Frauenschuh mit einer großen Wandmalerei alle Häuser aneinander, in denen er je gewohnt hat (z. B. sein Elternhaus am Land, ein Internatsgebäude, einen bulgarischen Plattenbau …). Er versucht dabei, das Gewicht des persönlichen Themas durch eine nüchterne Malweise zu entlasten.

In den gezeigten Leinwandbildern werden beiläufigere, scheinbar anonyme Straßenraumsituationen durch eine persönlichere malerische Umsetzung mit neuen Bedeutungen aufgeladen.

Gerlind Zeilner thematisiert auch Erinnerungen an räumliche Situationen, denen sie durch den Bau subjektiv angefertigter Modelle einen neuen Körper verleiht. Im Gegensatz zu Georg Frauenschuh, bei dem die Gebäude auch symbolhaft für alle Personen, an die sie erinnern, stehen, sind bei Zeilner die mit den Räumen verwachsenen Personen in den Modellen als Figuren anwesend.

Die den Bau der Modelle bestimmende Subjektivität prägt auch die Darstellung der in ihnen handelnden Menschen. In der Ausstellung gezeigte Malereien und Zeichnungen von Gerlind Zeilner kreisen um diese Modelle.

Die Künstler bauen durch die Ausstellung gemeinsam ein weiteres „Haus“, das über die eigens für die Ausstellungssituation angefertigten Schnittpunkte zwischen den beiden künstlerischen Positionen und dem Ausstellungsraum entsteht.

Beide Künstler leben und arbeiten in Wien

Dauer der Ausstellung: 14. Oktober bis 5. November 2005
Vernissage: 13.10.2005 um 19.30 Uhr
Es spricht Anselm Wagner (TU Graz)

 

Monika Wuhrer: Your Presence leads to Conflict

Monika Wührers Arbeiten entwickeln sich immer aus der Privatheit und dem spielerischen Herangehen an ihre Lebensumwelt. Ausgangspunkt dieser Werkzusammenstellung war das persönliche Engagement der in New York lebenden Künstlerin bei Demonstrationen gegen den US-Krieg im Irak. Mediale Inputs werden aus der Welt der Künstlerin persönlich und subjektiv
kommentiert und materiell ironisch beantwortet. Aktionismus und politischer Aktivismus treffen sich um ein Totentänzchen auf den Köpfen der Verantwortlichen zu tanzen, oder doch umgekehrt?

Dauer der Ausstellung: 9. September bis 1. Oktober 2005
Eröffnung:
Donnerstag, 8.09.2005 um 19.30 Uhr
Zur Eröffnung spricht Simone Springer
Galerie Pro Arte, Molnarplatz 3

 

TENNENGAUER KUNSTKREIS – GALERIE PRO ARTE:
„10 Jahre Kollaboration Galerie pro arte – Sommerakademie Salzburg“
In Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg

Pro arte:
1995 Tone Fink
1996 Susanne Tunn
1997 Nancy Spero & Leon Golub & ihre Studenten
1998 Chihiro Shimotani
1999 György Jovánovics
2000 Geoffrey Hendricks
2001 Rivka Rinn
2002 Hella Berent
2003 Milos Chlupac & Roger Bischof
2004 Vera Khlebnikova
2005 Moni K. Huber

Kunstforum:
1995 Gunter Damisch
1996 Lauren Ewing
1997 Adolf Frohner
1998 Xenia Hausner
1999 Zhou Brothers
2000 Nancy Davidson
2001 Gunter Damisch
2002 Günter Zamp Kelp
2003 Milan Knizak

Im Zeichen der Kunst. Dokumentation einer Kollaboration
21 Künstler, die während ihrer Lehrtätigkeit an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst seit 1995 in den Halleiner Galerien Pro Arte und Kunstforum beim Rathaus einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen boten., werden mit je einem Werk in dieser Ausstellung vertreten sein.
Jedes Jahr wurden Arbeiten je eines der oben angeführten Lehrenden in einer der beiden Galerien gezeigt, wobei die ungerade Zahl der Ausstellungen (21) bzw. Ausstellenden (19) daraus erklärbar ist, dass Arbeiten von Gunter Damisch zweimal präsentiert wurden, bzw. das Kunstforum 2004 geschlossen wurde, weshalb die heuer gezeigte Retrospektive zur Gänze in der Pro Arte zu sehen ist.
Als Hinweis auf diese in Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie gezeigte Ausstellung werden Blickfänge in Form von orangefarbenen PVC Rohren an exponierten Stellen in der Stadt aufgestellt. Diese Installationen sollen außer einem informativen Überblick zu dieser Ausstellung auf die Bedeutung des Engagements der Sommerakademie für die Stadt Hallein hinweisen; die Rohre sollen die Möglichkeit einer Verbindungsstelle, eines Fernrohrs zur internationalen Kunstszene andeuten.

Dauer der Ausstellung: 12. August bis 3. September 2005
Vernissage: 12.08.2005 um 20.00 Uhr
Zur Eröffnung spricht Frau Prof. Dr. Babara Wally, Leiterin der Sommerakademie

 

Moni K. Huber: „Der transatlantische Hund“

In Zusammenarbeit mit der Int. Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg

Moni K. Huber unterrichtet im Juli an der Int. Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg auf der Festung Hohensalzburg.

Dauer der Ausstellung: 15. Juli bis 6. August 2005
Eröffnung: Donnerstag 14.07.2005 um 20.00 Uhr
Es spricht : Anselm Wagner (TU Graz)
Midissage: Donnerstag 21. Juli 05, 20:00 Uhr Moni K. Huber im Gespräch mit Anselm Wagner

 

Monika Pichler: Blumen im Kopf – was übrig bleibt II

Plastikblumen, Porzellan-Nippes, Rosenkränze, Postkartensammlungen,1905, 2005, Fotografien,…
Erinnerungen verschmelzen mit Gegenwärtigem bei dieser Ausstellung.

Die aus Hallein stammende Künstlerin Monika Pichler zeigt darin Reflektionen und Assoziationen zu Lebensgeschichten von Frauen.
Fotosiebdrucke auf unterschiedlichen Materialien als inhaltliche Fortsetzung einer Rauminstallation, die 2002 in der Galerie 5020 in Salzburg gezeigt wurde.
Historisches und aktuelles Fotomaterial aus dem Familienalbum sind die Ausgangsmaterialien der gezeigten Siebdruckarbeiten.

Aktueller und inhaltlicher Anlass ist der hundertste Geburtstag ihrer Großmutter Rosina Pichler ( geb. Gimpl 1905 – 1980, aus Oberalm) und damit verbundenes Nachdenken über das, „was übrig bleibt“.
In der Ausstellung soll deswegen Vergangenes mit Gegenwärtigem verschmelzen.
Ganz augenscheinlich passiert das in der Arbeit „Unsere Urgroßmütter und wir“. Durch die Technik des Plissierens bzw. die Verbindung zweier Bilder im Druck enthält diese Arbeit zwei Aufnahmen. Je nach Blickwinkel ist entweder das eine oder das andere Bild klar erkennbar.

Die Arbeit „Rosina geht mit“ zeigt eine Gruppe von Frauen in traditioneller Tracht beim Fronleichnamsumzug. Mehrere Farbschichten wurden auf grob strukturierter Seide aufgetragen. Die verschiedenfärbigen Drucke – rundum im Raum gehängt – lassen die Frauen den Raum umkreisen.

Persönliche Erinnerungen von Monika Pichler bilden eine weitere Komponente der Ausstellung
So gab es im Haus von Rosina Pichler in Oberalm unzählige Postkarten. Die Künstlerin erinnert sich vor allem an eine Tischlade in der Bauernstube. Sie war gefüllt mit Postkarten und Postkartenalben und bildet den Anlass für die Postkartenserie „Hundert Grüße an Rosina“. Auf hundert Postkarten (zum hundertsten Geburtstag der Großmutter) ist die Abbildung einer alten Blumenvase zu sehen, die mit unterschiedlichen Blumen gefüllt wurde.
Dieses Motiv der Frau mit den „Blumen im Kopf“ zieht sich durch die Ausstellung und symbolisiert jene positiven Erinnerungen, die Monika Pichler mit ihren Aufenthalten in Oberalm verbindet.

Dauer der Ausstellung: 9. Juni bis 2. Juli 2005

 

Mayumi + rosamosa: Cherry Blossom Party

Kunst, design und japanophiles

rosa mosa und die momentan in Wien lebende japanische Künstlerin Mayumi bringen mit Ihrer cherry-blossom-party ein Stück Japan nach Hallein. Yuji hat dafür eigens einen Spezialofen aus Osaka einfliegen lassen. Zu sehen sind Zeichnungen, Schuhe und Accessoires, japanische Kleinigkeiten sowie Haoris (Kimonojacken).

Ein starker konzeptioneller Ansatz kennzeichnet seit Labelgründung 2001 die Schuh- und Accessoire-Kollektionen von ‚rosa mosa‘. Simone und Yuji lernten sich am Londoner Cordwainer College kennen, wo sie ein zweiähriges Postgraduiertenstudium für Schuh- und Taschendesign absolvierten, nachdem sie zunächst Kunst in Wien und buddhistische Philosophie in Kyoto studiert hatten. Tradition und Handwerkskunst sind ihnen ebenso wichtig, wie die Entwicklung neuer Techniken. Teilweise werden bereits existierende Produkte modernisiert wieder aufgelegt Ð wie etwa eine Filzpantoffel-Kollektion, die in Shops von L.A. bis Japan ein exotischer Verkaufshit wurde. 30 Styles umfasst die Range mittlerweile und wird in 35 Shops weltweit verkauft. ‚rosa mosa‘ zeigt seine Entwürfe regelmä§ig in Paris, Mailand, London und Tokio.

rosamosa

Untermalt wird die frisch-freche Kollektion des Designerpaars durch ebensolche Malerei  der japanischen Künstlerin Mayumi

Dauer der Ausstellung: 21. bis 25. Mai 2005
Party: Freitag 20. Mai 2005 um 18.00 Uhr

 

kozek hörlonski: m to an end

Die Galerie als Gedächtnisspeicher

In ihrer fortwährenden Suche nach neuen Orten inspizieren kozek hörlonski Räume jedes Mal genau um dann mit deren architektonischen Gegebenheiten, Inhalten, Vorgaben und Inform-ationen zu experimentieren.
„Problemzonen“ werden auf neue Möglichkeiten der Nutzung hin untersucht um im besten Fall Sehgewohnheiten zu verändern oder zu hinterfragen, im Weiteren auch um neue Per-spektiven zu eröffnen. Auch diesmal nutzen sie die spezifische Situation in den Räumen der Galerie Pro Arte um ihre Arbeitsweise exemplarisch zu visualisieren.
Als ersten Schritt haben sie den Galerieräumen zunächst nichts hinzugefügt. Vielmehr wurde erst nur registriert, leergeräumt, umgestellt, umfunktioniert, archiviert, etc.
kozek hörlonski haben seit Februar wöchentlich die Galerie Pro Arte jeweils für ein paar Tage besucht um dort zu arbeiten. Im besonderen Blickfeld stand der Schuppen im Garten, ein in der Regel für die BesucherInnen verborgener und nicht einsehbarer Raum, dessen Inhalt bestenfalls nur teilweise und bruchstückhaft in die Ausstellungen der Galerie involviert war:
„Wir haben diesen Inhalt als Materialkonvolut für eine Skulptur verwendet, die in den Galerieräumen entstand. Nach langem Hin- und Herprobieren, Verschieben, Ausloten und Sortieren dieser Fundstücke sind wir schließlich bei den 31 Sockeln unterschiedlicher Größe, die wir in der Hütte vorfanden hängen geblieben. Wir haben jeden einzelnen liegend mit vier Rädern fahrbar gemacht und die Innenräume mit Licht versehen. So entstand eine Raum- Licht-Skulptur, die mit einem spannenden Verhältnis zwischen Statik und Bewegung, Licht und Dunkelheit spielt.
Die blau und rot ausgeleuchteten Hohlräume der nun mobilen „Sockelwesen“, die über den Boden gleiten sind kleine Erinnerungsräume an vorangegangene Ausstellungen.
Gleichzeitig stellen sie eine eigenständige künstlerische Versuchsanordnung dar um die ab-strakt – malerische Qualität des Lichts zu untersuchen.“
Thomas Hörl und Peter Kozek arbeiten seit 2003 als Künstlerduo kozek hörlonski zusammen.
In ihrer als unendlich angelegten Werkreihe „Contributions to the Universal Memorybank“ realisieren sie gemeinsam u.a. Rauminstallationen und Performances und sammeln das dabei entstehende Bildmaterial (Videos, Zeichnungen, Fotos,…) für eine universelle Datenbank.

Auswahl bisheriger gemeinsamer Arbeiten:
2004
level zer0, MUMOK Wien
the garden within, IFTAF Wien

2003
snooze, art atom Wien
fo-box, Delfina Skylight Gallery London

Dauer der Ausstellung: 17. März bis 16. April 2005
Eröffnung: 16.3.2005 um 20.00 Uhr
Mag. Martina Berger-Klingler im Gespräch mit den Künstlern

 

Brigitta Huber: Zeichnungen und Skulpturen

Brigitta Huber ­ 1939-2002

Der Tennengauer Kunstkreis widmet seine letzte Ausstellung im Jahr 2002 der im Sommer verstorbenen Halleiner Künstlerin Brigitta Huber. Am bekanntesten sind ihre Blumenaquarelle. Daneben zeigt die Ausstellung aber auch Landschaftsstudien, Akte und Architekturskizzen sowie Skulpturen. Erstmals zu sehen sind auch Bewegte Akte“, die im Rahmen eines Freifaches an der Schule entstanden sind. Alle Werke eint der dynamische Strich und der oft ungewöhnliche Blickwinkel. Huber gestaltete viele Jahre die Vorlage zum „Stadtfestbutton“ der Halleiner Stadtfestwochen.

Dauer der Ausstellung: 29. November bis 21. Dezember 2002

 

Helmut Bruch: Offene Form

Helmut Bruch ist einer der wichtigen Plastiker der konkret-konstruktiven Kunst, dessen Werk internationale Anerkennung durch Aufträge und Ausstellungen im In- und Ausland findet.
Die bevorzugten Materialien sind Acrylglas und Edelstahl. Ihre auf das Licht bezogenen Eigenschaften – Transparenz und Reflexion – kommen seinem Konzept Immaterielles zu vermitteln, sehr entgegen. Die Arbeiten sind naturgesetzlich bzw. mathematisch orientiert, bei äußerster Beschränkung der Mittel. Vielen seiner Plastiken und Skulpturen legt er das klassische Harmoniegesetz des „Goldenen Schnittes“ zu Grunde. Das heißt, dass nichts von der „äußeren Erscheinungswelt“ abgebildet oder abstrahiert wird, sondern die Plastiken sind als das „wahrzunehmen“ was sie sind, also räumliche, elementare Formen aus Acrylglas und aus Edelstahl mit bestimmten Maßen, die zum Teil mit den Primärfarben gelb, rot oder blau kontrastieren.
Die Maße dieser unspektakulären, plastischen, offenen Formen beziehen sich auf die in der Natur innewohnende Ordnung.
Die Progressionen beinhalten Begrenztes und Unbegrenztes. Durch gedankliche Weiterführung des Wahrnehmbaren kann der Betrachter in die Unendlichkeit des Raumes – in die Tiefe der Zeit und des Werdens vordringen.
Alles in allem ein besonders sinnliches Erlebnis in Zusammenhang mit Erkenntnis und Naturgesetz. Für das Reiz überflutete Auge eine Wohltat.
(Klaus Thoman)

Dauer der Ausstellung: 4. bis 30. Oktober 2002

 

Hella Berent: Zeichnungen=Objekte

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie

Der Tennengauer Kunstkreis zeigt ab 8. August 2002 in Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst neueste Werke der 1948 in Thedinghausen geborenen Künstlerin HELLA BERENT.
Hella Berent leitet derzeit auf der Festung Salzburg im Rahmen der Sommerakademie eine Klasse mit dem Titel „Zeichnung als Raum – Raum der Zeichnung“. Hella Berent bezieht sich in der Ausstellung in der Galerie Pro Arte auf diese Thematik. Der Raum nimmt in der Arbeit, im Denken von Hella Berent die zentrale Bedeutung ein. Im Raum spiegelt sich sowohl der Mikro- als auch der Makrokosmos, der Geist des Individuums ist ebenso Raum wie dessen Körper, Raum ist aber auch der jeweilige Ort, an dem sich Geist und/oder Körper an unterschiedlichen Orten manifestieren. Nie ist eine Grenze, ein Abschluss sichtbar. Der Raum verkörpert ein eigenes Universum. Biografie und künstlerische Tätigkeit, bewusster ständiger Ortswechsel – Berent lebt in Italien, Indien, den USA und Ägypten – und Arbeit gehen miteinander einher.
Aus diesem Grund wird die konzeptuelle Arbeit der Ausstellung Zeichnung = Objekt in der Galerie Pro Arte als Rauminstallation sichtbar. Gezeigt werden sowohl farbige Wandzeichnungen, bezogen auf die Galerieräume als auch Zeichnungen und Fotos aus dem Steinbruch am Untersberg, wo Berent im Sommer 2001 eine Klasse für Bildhauerei der Internationale Sommerakademie unterrichtete.

Dauer der Ausstellung: 8. bis 31. August 2002

 

„Die vielen Gesichter Österreichs“ in Hallein

Ein Projekt von Elisabeth Kohlweiss, Peter Hassmann, Hubert Dimko, Annegret Kohlmayer

Vor zwei Jahren startete der Verein „Die vielen Gesichter Österreichs“ dieses Projekt.
Die Identität wird von vielen Faktoren bestimmt. Vor allem aber von Menschen, die hier leben. Um diese geht es. Ein Jahr lang wurden die BewohnerInnen Österreichs zur Selbstdarstellung vor der Kamera animiert. Zum Stadtfest Hallein 1999 wurden die Bewohner Halleins fotografiert. So, wie sie selbst porträtiert werden wollten. Ein Zelt diente als mobiles Atelier. Das Ergebnis kann in der Galerie Pro Arte im Rahmen des heurigen Hallein-Festivals besichtigt werden.

Dauer der Ausstellung: 20. Juni bis 20. Juli 2002

 

Edwin Schäfer: Malerei und Zeichnung – Warum wir in unseren Körpern und unsere Körper in Architekturhöhlen wohnen

Edwin Schäfer wird vom 11. bis 24. Mai täglich in der Galerie arbeiten und kann in der Zeit von 14 bis 18 Uhr besucht werden. am 16. und 23. Mai finden Abendveranstaltungen um jeweils 19:30 Uhr statt.
Edwin Schäfer, geb. 1965 in Hanau, lebt und arbeitet in Offenbach und Frankfurt am Main, Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.
Das Verwachsen des Körpers mit der ständig umgebenden Architektur ist ein so alltäglicher Zustand, dass er kaum mehr wahrnehmbar erscheint. Im gleichen Maß wird auch der Körper zu einer Behausung, die zunehmend als Objekt fungiert und ebenso unter architektonischen Gesichtspunkten betrachtet werden kann.
In der Ausstellung in der Galerie Pro Arte wird Edwin Schäfer für zwei Wochen dort täglich arbeiten und zeichnerisch auf die spezifischen Bedingungen des Galerieraumes reagieren. Dabei werden in der ersten Woche Zeichnungen auf Papier und Wandzeichnungen entstehen, die sich gewissermaßen von Innen, das heißt aus der Situation des Raumes heraus auf die Gegebenheiten einlassen und im zeichnerischen Prozess einen körperlichen Zugang zur Architektur erarbeiten.
In der zweiten Woche soll die dann entstandene zeichnerische Installation den Hintergrund für eine schriftliche und fotografische Auseinandersetzung mit der dort entstandenen Arbeit dienen. Hierbei soll die Subjektivität und körperbezogene Arbeitsweise des Zeichnens durch die ebenfalls subjektive aber distanziertere Materialität des Schreibens und Fotografierens in einen weiteren Zusammenhang gestellt und reflektiert werden.

Dauer der Ausstellung: 17. Mai bis 8. Juni 2002

 

Martin Dickinger : „Halde 15“

Skulpturen

Ziel dieser Ausstellung ist die ungewöhnliche Präsentation des jungen oberösterreichischen Künstlers Martin Dickinger.
„Halde 15“, so der Titel der Ausstellung, ist eine Installation der besonderen Art, die alle Räume der Galerie durchdringt. Papier ist Ausgangspunkt der Auseinander-setzung. Wer vor Dickingers Arbeiten aus Papiermaché steht, wähnt sich in den Kulturhalden der Zeitläufe.
Formen über Formen, rund, spitz, eckig, kantig, meist offen, versammelt in Gruppen, auf Halden, anmutend wie Relikte vergangener und fortdauernder Kulturen.
Dickinger gestaltet für die Galerieräume eine neue Anordnung seiner archaischen Objekte. Leichtigkeit und Schwere heben sich auf und geben Raum für neue Erkenntnisse.
Dickinger ist auch ein Absolvent der Fachschule für Holz- und Steinbildhauerei in Hallein. Außerdem stellt das Ausgangsmaterial Papier einen weiteren Anknüpfungspunkt zu Hallein dar.

Dauer der Ausstellung: 5. bis 27. April 2002

 

Emilio Ganot : „I was in Gander“

Photos

Emilio Ganot wollte am 11. September 2001 von Salzburg nach Houston/Texas fliegen. Er landete in Gander – Neufundland, einem Ort mit 10.000 Einwohnern und einem unbedeutenden Flughafen (im Control Tower arbeiten 4 Leute). Insgesamt waren dort plötzlich 40 Flugzeuge und circa 8000 Passagiere. In sehr kurzer Zeit haben es die einheimischen Kanadier geschafft, alles Notwendige wie Unterkunft (es gibt kaum Hotels), Essen, Kleidung, den alltäglichen Bedarf, medizinische Versorgung, psychische Unterstützung, Kommunikation mit der Außenwelt etc. zu organisieren. Alle Passagiere eines Flugzeuges wurden immer zusammen in einem Haus untergebracht. Die Passagiere des Fluges LH 440, Frankfurt-Houston landeten in St. Martin’s Community Center, einer Anglikanischen Kirchengemeinde.
Was kann man tun, wenn 140 Leute aus verschiedenen Ländern in einem großen Haus ohne Privatsphäre für 5 Tage zusammen leben müssen?
Emilio Ganot fotografierte:Die Fotos sind meistens sehr schnell aufgenommen, da ihn in diesem Fall mehr die Stimmung und nicht die Fototechnik interessierte. Die alltäglichen Tätigkeiten der Passagiere, wie z.B. Essen, Schlafen, Fernsehen, sich Unterhalten, Telefonieren und vor allem Warten werden gezeigt. Das Gander Community Center, die Town of Gander, St. Martin’s Center, die Nachbarn und vor allem die Leute von St. Martin’s Parish bildeten die Protagonisten und die Bühne dieser Geschichte.
Es war teilweise dramatisch, teilweise lustig, teilweise lästig, aber auch bewegend und teilweise langweilig.

Dauer der Ausstellung: 21. Februar bis 16. März 2002

nono (hedwig rotter & anne wolf): no.nonsens

nono präsentieren ihre produktlinie no-nonsens
porzellan – leuchten – taschen – accessories

Nono wurde mit dem besonderen Focus auf Interior- und Produktdesign von Hedwig Rotter und Anne Wolf 2001 gegründet.

Die Produkte von Hedwig Rotter und Anne Wolf zeichnen sich durch eine funktionelle Vielfalt und assoziative Formensprache und die Kombination verschiedener Materialien aus. Funktionale Einfachheit, beeinflusst von hoher Präzision und Humor, und ein Hinterfragen gewohnter Verhaltensweisen sind das Credo ihrer Arbeit. Die Produkte sind handgefertigt und werden als Unikate, limitierte Auflagen Kleinserien oder Auftragsarbeiten hergestellt.

Das Nono quartier befindet sich mitten im Zentrum von „Soho“ Ottakring.

Dauer der Ausstellung: 3. bis 21. Dezember 2004
Eröffnung: Donnerstag, 2.12.2004 um 19.30 Uhr
Zur Eröffnung spricht Gerold Tusch

 

 

Peter H. Wiener, Peter Semperboni: Vom Gedanken zum Entwurf

Dauer der Ausstellung: 29. Oktober bis 20. November 2004
Eröffnung: Donnerstag, 28.10.2004
Einführung Dr. Regina Kaltenbrunner, Barockmuseum Salzburg

http://www.wiener-fineart.at
http://www.kunstblick.at/wiener

 

Siegfried Zaworka: HUNDE WOLLT IHR EWIG LEBEN

Die Galerie pro arte in Hallein zeigt von 10.September bis 2. Oktober 2004 die Ausstellung „Hunde wollt ihr ewig leben“ von Siegfried Zaworka.

Für die relativ niedrigen Räume in Hallein, schuf Zaworka eigene Bildformate. Thematisch dreht sich einiges um die Wurst und provokant stellt er die Frage „Hunde wollt ihr ewig leben?“.
Seine Bildsprache ist phantastisch und unmittelbar. Für ihn „schafft die Malerei eine Verbindung zwischen dem Ich und Du, dem wir und Ihr. Was übrig bleibt, ist die mystische Weisung des Universums – das Streben nach Ausgeglichenheit und Freude.

Hunde wollt ihr ewig leben? – Ein Text von Siegfried Zaworka

Heute, nach ungezählten Schlachten, Versuchen und Experimenten manifestiert sich im Universum die Liebe zum elementaren Dogmatismus in Richtung dramatischer Inspirationsquellen für alle Bereiche des Lebens.
Diesem Streben trägt auch die in der Gewalt ihrer neuesten Themen stehende Malerei Siegfried Zaworkas Rechnung.
Wer hat die Wurst erstmals als Müllsack verwendet?
Wer liebt den Salamigeruch so sehr, dass er seine Abwesenheit ertragen kann?
Und warum ist verwurstetes Fleisch, erhitzt und auf Körpertemperatur, traurig machend und dennoch magenfreundlich?
Nun heißt es Farbe zu bekennen mit allen schiefen, harter Quälerei und natureigener Männlichkeit.
Hyperchondrien und Erotismus verkleben die Schweinsborsten, daher gilt es diese in die Fläche zu ziehen um für die Zukunft etwas Poesie zu archivieren.
Die Malerei schafft eine Verbindung zwischen dem Ich und Du, dem Wir und Ihr.
Was übrig bleibt, ist die mystische Weisung des Universums – das Streben nach Ausgeglichenheit und Freude.

Dauer der Ausstellung: 10. September bis 1. Oktober 2004

Eröffnung: Donnerstag, 9.09.2004 um 19.30 Uhr
Musik: The Ficke

 

Vera Khlebnikova: SELECTED

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg
www.summeracademy.at

Die 5 gezeigten Künstlerbuch-Projekte sind alle inhaltlich verschieden; ihnen liegt allerdings eine sie vereinende Idee zugrunde: nämlich die unseres Eingebettetseins in unsere persönliche Geschichte und unsere durch persönliche Erinnerungen und Erfahrungen konstruierte Wertewelt.

Der Titel der Ausstellung lautet „Selected“. Dieser Name ist gleichzeitig der Name eines der präsentierten Alben. Dieses gleicht einem Familienalbum, aber ist voll von Briefen und alten Photos unbekannter Leute und von verschiedenen Dokumenten, die normalerweise [achtlos] weggeworfen werden: alte Stromrechnungen aus St. Petersburg, Fahrkarten für den Zug nach Stalingrad etc.-
Diese Idee wird in einer Installation mit alten Handtaschen – gleich jenen, in denen alte einsame Damen ihre Kostbarkeiten mitführen – fortgesetzt. In den Taschen finden sich alte Photos und Postkarten. Hier muss man sich in einem ersten Schritt dazu durchringen, ein Tabu zu brechen und in diese private Welt einzutauchen. Alle Bilder sind laminierte hochqualitative Farbdrucke. Sie sind ein kleiner Beleg für unsere individuelle Bestimmung und sollen dem Besucher die Möglichkeit geben, ein Stück fremder Lebenswelten mit nach Hause zu nehmen.
Ein anderes Buchprojekt, dessen Titel „Russian Portait“ lautet, ist auch interaktiv zu verstehen. Es besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beinhaltet eine große Zitatensammlung mit Beschreibungen der Protagonisten klassischer russischer Romane des 19. Jahrhunderts. Den zweiten Teil bildet eine Reihe von Portraits, die von Künstlern der klassischen russischen Malerei des 19. Jahrhunderts geschaffen wurden.
Das Buch mit dem Titel „Unnamed“ hat unbekannte Menschen zum Inhalt, die uns auf alten Photos begegnen …. Würden Sie ihre Lebensgeschichte zu rekonstruieren versuchen? …
Das Buch mit dem Titel „Women, artist …“entstand am Anfang der Perestrojka, als die Leute in der Sowjetunion die Möglichkeit bekamen, eigene Zeitungsartikel zu veröffentlichen und Annoncen zu platzieren, ohne Zensur. Und zwischen den Zeilen kann man immer wieder faszinierende kleine Geschichten herauslesen – Geschichten, die das Leben schrieb.
Das Album „2000 stamps“ bezieht sich auf eine kleine Schachtel, in der diese Briefmarken gefunden wurden. Diese Briefmarkenserie wurde 1913 anlässlich des 300 Jahr-Jubiläums der Thronbesteigung der Romanoff-Dynastie gedruckt. Zwischen 1913 und 1915 wurden 2000 Marken gesammelt.

Dauer der Ausstellung: 24. Juli bis 21. August 2004
Eröffnung: Freitag, 23.7.2004 um 20.00 Uhr  ‚
Einführung: Prof. Dr. Barbara Wally

 

Reinhart Mlineritsch: „Hallein, Fotografien“

Anlässlich der Stadtfestwoche zeigt die Galerie Pro Arte Arbeiten des Salzburger Fotokünstlers Reinhard Mlineritsch.Nach dem Betrachten der Fotos von Hallein und der näheren Umgebung, ist die Welt nicht mehr wie sie vorher war. Reinhard Mlineritsch ist in minutiös komponierten Fotos der Schönheit auf der Spur, und dem Hang des Menschen zur Destruktion. Er besticht durch seine eindrucksvolle Fähigkeit, selbst den Verfall zu poetisieren.

www.mlineritsch.com

Dauer der Ausstellung: 25. Juni bis 17. Juli 2004
Eröffnung: Donnerstag 24.06.2004 um 18.00 Uhr
Einführung: Dr. Heinz Kaiser

 

Marianne Manda: Geheime Botschaften

Farbradierungen 2003-2004

Marianne Manda verbindet in ihrer Ausstellung “Geheime Botschaften“ die vierkleinen Ausstellungsräume der Galerie pro arte in Hallein mit einem durchgehenden Band aus randlos nebeneinander montierten Farbradierungen. Sie legt sozusagen eine Endlosschleife – einen Loop _ in Augenhöhe an und führt den Besucher entlang der Wände zum Ausgangpunkt zurück.
Bei erster Betrachtung erscheint das Endlosband wie eine Aneinanderreihung ornamentaler Elemente _ mit etwas orientalischer Note. Erst der genauere Blick _ vielleicht wird auch elementare Kenntnis orientalischer Kultur vorausgesetzt _ erkennt, dass es sich bei den ornamentalen Formen um arabische Schriftzeichen handelt. Alle Buchstaben des arabischen Alfabets werden einzeln, in Kombinationen, in Verbindungen und in Überlagerungen in kalligraphischer Weise dargestellt und vermitteln dem Schriftunkundigen einen geheimnisvollen Zwischenbereich zwischen Zeichen, Buchstaben, Schrift, Symbol, Bedeutung, Zeichnung, Linie, Schwung, “Arabeske“ und Ornament.
“Hatt wa Haraka“ (Linie und Schwung) nennt Marianne Manda denn auch diese Arbeiten, die Ergebnis ihrer intensiven Auseinandersetzung mit der arabischen, insbesondere der jemenitischen Kultur sind.
Die in Südbayern geborene Künstlerin studierte in München, wandte sich nach Anfängen mit Performances und Aktionen (auch pyrotechnischen Interventionen) der Druckgraphik zu und führte in den 90er Jahren eine Druckwerkstatt in Dresden. Seit 2 Jahren lebt sie in Salzburg und hat hier eine eigene Tiefdruckwerkstatt. Seit vielen Jahren ist sie Mitarbeiterin in den grafischen Klassen an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst, verbringt also die Sommer in Salzburg und macht sich seit nunmehr 25 Jahren im Herbst auf in den Orient. So lange schon arbeitet sie als wissenschaftliche Zeichnerin beim Deutschen Archäologischen Institut an verschiedenen Grabungsstätten des Vorderen Orients. Zunächst in der Türkei, Syrien, den Vereinigten Emiraten und nun schon seit 18 Jahren im Jemen. Vor drei Jahren hat sie sich in Aden ein zweites Domizil geschaffen und verbringt nun viel Zeit _ auch über die Grabungsperioden hinaus _ in diesem Land, dessen Kultur Mitteleuropäer wohl entschieden fremd anmutet.

Was macht man, wenn man sich vollkommen fremd und dennoch angezogen fühlt? Man versucht, Verständnisebenen zu finden und aufzubauen. Marianne Manda hatte es da leichter als Touristen oder Geschäftsreisende, weil sie schon durch ihre Tätigkeit vor Ort Verknüpfungsebenen vorfand: Die Einheimischen, einerseits die Vorarbeiter und Arbeiter bei den Grabungen, die zum Lernen zumindest rudimentärer Kenntnisse ihrer Sprache zwingen, und dann die kriegerischen Stammesvertreter als Besitzer des Bodens, auf dem sich die archäologischen Stätten befinden, und welche die Fundobjekte, nachdem Marianne Manda sie gezeichnet hat, als Beute beanspruchen. Dann sind da die Funde selbst, Mauern von Bewässerungssystemen, Grabbeigaben, Tempelanlagen, Inschriften in einer geometrisch rhythmischen Schrift, – allesamt Zeugen der ruhmreichen sabäischen Vergangenheit, die Erkenntnisse aus den tiefen Schichten der Geschichte ermöglichen. Auf ihrem Arbeitstisch folgt dann die unmittelbare Begegnung mit den einzelnen Objekten, Statuetten, Gefäßen, Schmuck, die nun so nah und gegenwärtig sind und minutiös begriffen und wiedergegeben werden wollen.

So sorgfältig, mit genauem und geschultem Blick, wie sich die Künstlerin die Fundstücke zeichnerisch aneignet, so nähert sie sich auch dem arabischen Schrifttum und der Sprache. Die Bibliothek von Tarim im Hadramaut (von wo die Familie Bin Laden stammt) besitzt umfangreiches Schrifttum religiöser, philosophischer und wissenschaftlicher Natur, ornamental illuminierte, kalligraphische Bände, oft auch Transskriptionen aus dem Griechischen und anderen antiken Kulturen. Seit mehreren Jahren lernt Marianna Manda arabisch und ein älterer Taxifahrer in Sanaá meinte in meiner Gegenwart, sie spräche schon wie ein “bülbül“ (eine Nachtigall). Natürlich setzt sie sich parallel zum phonetischen Lernen mit der Schrift auseinander – nicht nur, um lesen zu können, sondern um zu verstehen, was hinter und unter dieser Schrift liegt, wie sie entstanden ist, und welche Bedeutung – angesichts des Verbots figürlicher Darstellungen religiösen Inhalts – das Ornament als Ersatz und Bedeutungsträger erlangen kann.
Marianne Manda beschreibt die arabische Kalligraphie als “Kunst der Linie, angesiedelt zwischen Zeichen, Symbol, Ornament, rhythmischem Band, geometrischer Gestalt und denaturalisierten organischen Ranken“. Die künstlerische Technik der Radierung, die ja ein Tiefdruckverfahren ist, entspricht in gewisser Weise der Archäologie – die älteste Schicht liegt als Substrat zuunterst, darüber lagern sich Superstrate, decken zu und schaffen eine dicht verwobene Oberfläche, die auf die Tiefe und ihre Geheimnisse dahinter verweist.

Barbara Wally

Dauer der Ausstellung: 28. Mai bis 19. Juni 2004

 

Katrin Plavcak: Der Plan zu verschwinden

Dauer der Ausstellung: 26. März bis 24. April 2004

bright light, 2004, 110x140cm, Öl/Baumwolle

www.plavcak.com

Prof. Bernhard Prähauser: Pastelle

Der Tennengauer Kunstkreis zeigt ab 29. Jänner 2004 in den Räumen der Galerie Pro Arte jüngste graphische Arbeiten des Salzburger Künstlers Bernhard Prähauser.

Prähauser, der die Galerie Pro Arte im Jahr 1961 in seinen eigenen Werkstatträumen ins Leben rief und diese Räume im Jahr 1983 dem Tennengauer Kunstkreis als Schauräume zur Verfügung stellte, ist damit wieder mit einer Schau in seiner Heimatstadt und gleichzeitig in seiner Heimstatt vertreten.

Das Thema dieser Ausstellung sind jedoch nicht die bekannten Arbeiten in Holz, sondern graphische Blätter. Der Bildhauer Bernhard Prähauser hat in jüngster Zeit neben den plastischen Arbeiten auch die „Malerei“ entdeckt. War die Zeichnung bisher vielfach ein Hilfsmittel, um einen Gedanken festzuhalten, eine dreidimensionale Arbeit zu skizzieren oder vorzubereiten, zuweilen auch eine autonome Skizze, zeigen die nunmehr in der Galerie Pro Arte präsentierten Arbeiten in Farbpastellkreide neue malerische Werte. Die Farbe verleiht der Linie eine neue Dimension, die über den plastischen Wert und die Form bzw. den Umriss hinausgeht Ð die Technik scheint eine logische Fortführung der Bildhauerischen Arbeiten.
Ein weiterer Grund für die Intensivierung dieser Technik ist das Alter, des inzwischen 83 jährigen Künstlers und eine gut überstandene Krankheit, die ein ständiges Arbeiten an der Werkstatt erschweren.

Der trotz seines Alterns unermüdlich schaffende Künstler findet seine Motive in seinem näheren Umkreis, Häuser, Gehöfte und Landschaften in Hintergöriach im Lungau, von denen in der Galerie Pro Arte ab 29. Jänner 2004 Werke zu sehen sind.

Dauer der Ausstellung: 30. Januar bis 21. Februar 2004

 

kunstraum pro arte · Schöndorferplatz 5 · A-5400 Hallein