mit Beiträgen von: Brigitte Berreiter, Leonhard Besl, Simon Faulhaber, Csaba Fürjesi, Manuel Gruber, Tobias Gruber, Helmuth Hickmann, Thomas Hörl, Ingrid Schreyer, Barbara Seebacher-Schiestl, Josef Zenzmaier, Norbert Zuckerstätter
Das Ende steht am Anfang, oder sollte zumindest bei jedem kreativen Neubeginn mitbedacht werden. – Diesen ideellen Rahmen hat sich der Tennengauer Kunstkreis für seine Abschlussausstellung des Jahres 2017, die sich der Zeichnung widmet, gestellt:
Konkretisiert wurde diese Aussage in zwei ideellen Extrempositionen: Einer “lebensbejahenden”, in fröhlich-bunten Bewegungssequenzen übersetzten Position und ihr gegenüber eine “besinnliche”, am freiheitlichen Lebensmodell zweifelnde und in einer traditionell-religiösen Bildsprache artikulierte Serie mittelalterlich inspirierter Grafiken. Diese Gegensätze sollen den Spielraum aufspannen, in dessen Grenzen sich ein Feld individueller Arbeiten durch das Medium der Zeichnung ausbreiten kann. Im kunstraum pro arte werden Positionen von Mitgliedern des Tennengauer Kunstkreises gezeigt, die sich eben in diesem Spannungsfeld zwischen gedanklicher Freiheit und Verantwortung seinem lebensweltlichen Entwurf gegenüber befinden.
Der Ansatzpunkt für das Konzept zu dieser Ausstellung kommt von Leonhard Besl und basiert auf einem nicht erhaltenen Auftrag vor mittlerweile 8 Jahren; hier wurde dem Künstler aufgrund seiner bis dahin charakteristischen Arbeiten, die unter anderem eher fröhlich wirkende Bewegungsbilder umfassten, ein Auftrag zum Entwurf erteilt; dieser wurde jedoch nach Vorlage der auf den ersten Blick furchterregenden Entwürfe, die jedenfalls einen ganz anderen Ausdruck als die „netten“ Arbeiten haben, wieder entzogen. – Der aus diesen ersten Entwürfen gewachsene „Dies irae“-Zyklus (Dies irae – lat. „Tag des Zorns“, ist der Anfang eines mittelalterlichen Hymnus über das Jüngste Gericht ), soll den einen Pol dieser Ausstellung bilden, aber auch die eine Extremposition des hier vorgestellten Konzepts bildender Kunst bilden: es kann im Leben nicht immer nur so unbeschwert abgehen wie in den menschliche Gedankenfreiheit und Bewegungsfreude vermittelnden farbenfrohen Arbeiten, die den anderen Pol bilden sollen, scheinen mag. Aber dann gibt es noch ein Dazwischen – ein Dazwischen, das nicht nur von der Unbeschwertheit menschlicher Freiheit, aber auch nicht nur von der Gedankenschwere medialer oder tatsächlicher Autoritäten beherrscht wird.
Veranstaltungen:
Do 14. Dezember, 19:00 Uhr
Ausstellungsrundgang mit Weihnachtsumtrunk
Di 16. Jänner 2018, 19:00 Uhr
Aktzeichnen mit Prof. Josef Zenzmaier
Unkostenbeitrag € 25,- / € 15,- für TKK Mitglieder
Dauer der Ausstellung: 24. November bis 27. Jänner 2018
Geschlossen: 20. Dezember bis 06. Jänner 2018