Das atelier /// setzt sich im Jahr 2021 mit dem Thema Schlauchtechnik auseinander. Nach den Ausstellungen Schlauchtechnik I in der Salzburger Galerie Eboran und Schlauchtechnik II an der Fassade des Kunstraums FÜNFZIGZWANZIG, präsentiert die Künstler*innengruppe nun mit Schlauchtechnik III, den vorläufigen Abschluss des Schlauchtechnikjahres. Bei der aktuellen Schau im kunstraum pro arte werden Zugänge zur Thematik gezeigt, die stellvertretend für den Bereich, motivisch Einblicke in den vielfältigen Kosmos der zylindrischen Hohlkörper vermitteln sollen. Befreit vom Zwang etwas darstellen zu müssen, widmet sich das atelier /// den figurativen Qualitäten von Schläuchen und deren Möglichkeiten sie zu verlegen, zu verbinden, zu adaptieren, abzudichten, einzurollen, etc.. Die vermeintliche Linearität der Sache wird durch den Versuch der Neukonfiguration der Form und der Neuanordnung ihrer Teile aufgebrochen, um eine Sensibilität gegenüber der Komplexität, Vielfältigkeit und Schönheit der Materie zu fördern. Schlauchtechnik III verschreibt sich dabei Konzepten des erweiterten Bildraums und setzt mit der Inszenierung von industriell gefertigten Gegenständen Akzente, die das Verhältnis des Menschen in Situationen weit über den Ausstellungsraum hinaus befragen. Dem Transfer von Stoffen kommt in diesem Zusammenhang ebenso Relevanz zu, wie dem Spannungsfeld der verschiedenen Anwendungsbereiche, in welchen sich die Schlauchtechnik gegenwärtig bewegt.

 

 

Eröffnung
Donnerstag, 16. September 2021 um 19.30 Uhr

 

Dauer der Ausstellung: 17. September bis 23. Oktober 2021

 

Veranstaltungen (Eintritt frei)
Sa, 23. Oktober 2021 um 11.00 Uhr Finissage und Künstler*innengespräch

 

Bildnachweis:  atelier 3; SCHLAUCHTECHNIK 3, 2021

 

Schlauchanschlüsse, in die Wand eingelassen, weisen mit ihren Öffnungen nach unten auf den Boden, wo schwarze Schläuche liegen schwarze Schläuche am Boden Bildschirm auf dem milchartige Schlieren abgebildet sind Bildschirm auf dem vibrierende Strukturen abgebidet sind Rauminstallation, rechteckiges Rohrsystem auf das Stangen mit Schlauchanschlüssen montiert wurden Blick in Ausstellungsraum: Schlauch führt neben einer Wandinstallation,durch ein Fenster, nach draußen

Wie lassen sich „zeitgenössische Zeichnungen“ missverstehen?

Der Rahmen der im Jahr 2015 begonnenen Serie der Präsentation „Zeitgenössischer Zeichnung“ wird im Jahr 2021 gesprengt. Unter dem Ausstellungstitel „Missverständnisse machen Missverhältnisse“ weisen die Künstlerinnen Nathalie Irene Unteregger und Tina Graf gezielt darauf hin, an Blickwinkeln zu rütteln, Kategoriebildungen zu hinterfragen, um spezifischen Denkweisen ein Ende zu setzen und in der Auflösung neu zu betrachten. Klare Unzuordenbarkeit trifft auf unklare Zugehörigkeit – so wird der Begriff „Zeitgenössische Zeichnung“ individuell verstanden und neu definiert.

Zeichnen wird als eine Möglichkeit des Denkens verstanden. Eine Linie zu ziehen, bedeutet eine Geschichte zu erzählen. Die zeichnerischen Denkweisen zeigen sich durch das Einsetzen verschiedener Materialien und Techniken. Es wird bewusst darauf verzichtet, Zeichnungen im „klassischen Sinne“ mit Bleistift oder Buntstift auf Papier anzufertigen.

Im Laufe des mehrmonatigen Prozesses wurden neue Möglichkeiten erprobt, um den Begriff der „zeitgenössischen Zeichnung“ zu erweitern. So ritzt beispielsweise Tina Graf mit einer Bohrmaschine auf Aluminium und erschafft Radierungen oder verwandelt eine Serie „klassischer Federzeichnungen“ in verlorene Linolschnitte. Ein Kunstbuch aus Druckgrafiken „A Cyclist’s Alphabet“ entsteht. Nathalie Unteregger hingegen erstellte etwa ein Drahtgewebe auf einem Webstuhl und eine dreidimensionale Zeichnung, die im Raum schwebt, wird sichtbar oder sie verwendet Wasser, um Linien zu erzeugen.

Die Frage, ob und wie Missverständnisse in Missverhältnisse münden können, zieht sich thematisch durch die Ausstellung. Es wird dazu eingeladen, den Gedankenstrichen zu folgen und die Grenzen des Wahrgenommenen zu erweitern. Was kann eine „zeitgenössische Zeichnung“ alles sein?

 

Stille Eröffnung: Samstag, 20. März 2021 von 10:00 bis 14:00 Uhr

 

Dauer der Ausstellung: 20. März bis 24. April 2021


Infos Coronavirus:
Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus.

Für den Besuch der Ausstellung gilt FFP2-Maskenpflicht sowie das Einhalten des Mindestabstands von 2 Meter. 

Die Ausstellung ist ohne Anmeldung zugänglich.

 

Bildnachweis des Titelbildes: © Tina Graf, Nathalie Irene Unteregger

 

Offenes Buch auf Tisch mit kleinen Werken, daneben ein Stofffetzen Rauminstallation; wolkenähnliche Struktur im Raum hängend; Close-Up Aufnahme der Rauminstallation; metallene Reflexionen von feinen Fäden, die eine gewebeartige Struktur bilden Im Raum hängende große Bilder mit blau-schwarzer Farbgebung   Rote und Braune Strukturen in einem Gemälde, die ineinander übergehen

 

Wenige Monate vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Wuhan, hatte die Multimedia-Künstlerin Anny Wass Gelegenheit, sich ein Bild der chinesischen Gesellschaft zu machen.

Anny Wass war im Oktober 2019 zu Gast am Jigongshan Museum / International Art Park, das nur zwei Autostunden von Wuhan entfernt liegt. Während ihrer Residency setzte sich die Künstlerin mit stereotypen Bildern und ihren eigenen Vorstellungen von China sowie mit ihren Erwartungen auseinander und spürte diesen vor Ort nach. Daraus entstand die Fotoserie „me myself and I“, in der sich Eindrücke aus Architektur, Natur, Verhaltensregeln und sozialen Kontakten innerhalb und außerhalb der Residency verdichten und Fragen im Spannungsfeld zwischen Individualismus und Gemeinschaft sowie Wettbewerb und Solidarität verhandelt werden. Die Fotoserie, in der die Künstlerin sich selbst zum Bildmaterial macht und multiple Abbildungen ihrer selbst als Bildbausteine nutzt, ist Herzstück der Ausstellung. In diesen fotografischen Selbstinszenierungen wechselt die Künstlerin zwischen den Rollen als Objekt und Fotografin und dokumentiert den performativen Prozess.

Anny Wass, geboren 1983 in Hallein, hat ihr Diplom im Bereich Design und Skulptur, sowie im Bereich der Fotografie erhalten. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2009 hat sie eine multidisziplinäre Praxis aufgebaut, die von Objekt und Malerei bis Design und Fotografie reicht und sich durch Materialuntersuchungen und Leidenschaft für Farbe und Detail auszeichnet. Wass erkundet gerne die Beziehungen, die wir zu Objekten in unserem alltäglichen Leben eingehen, und fragt, wie sie zu kulturellen Bedeutungsträgern werden. Sie interessiert sich für kritische Ansätze zur Erreichung von Nachhaltigkeit in einer von Produktion und Massenkonsum geprägten Gesellschaft. In ihrer Arbeit dreht sich alles um das Thema Konzentration und Bewusstsein. Durch Komponenten wie Größe, Farbe und grafische Elemente transportiert ihre Kunst sichtbar die Idee eines Bewusstseins für Material, Produktionsbedingungen, Gesellschaft und Umwelt.

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Fotoserie „me myself and I“ aus Henan sowie einen Querschnitt aus Anny Wass‘ multimedialen Arbeiten zwischen Objekt und Design, Performance und Video.

 

Eröffnung:

Donnerstag, 16. Juli 2020 um 19:30 Uhr

Ausstellungsgespräch mit Anny Wass

 

Dazu gibt es Begleitveranstaltungen:

Samstag, 18. Juli 2020 um 11:00 Uhr
Die Künstlerin Anny Wass führt durch die Ausstellung.

Freitag, 28. August 2020 um 18:00 Uhr
Finissage & Künstlerinnengespräch

 

Dauer der Ausstellung: 17. Juli bis 28. August 2020

zu den Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 und Samstag 10 bis 13 Uhr

Infos Coronavirus:
Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus. Wir registrieren alle BesucherInnen mit Namen und Kontaktdaten, diese Daten werden drei Wochen nach der Veranstaltung vernichtet. Es wird empfohlen, die Hände zu desinfizieren sowie eine Maske mitzunehmen, wenn die geltenden Abstandsregeln (Mindestabstand von 1 Meter) 
nicht eingehalten werden können. Es gilt eine generelle Personenobergrenze von maximal 100 Personen. Im Falle von Symptomen einer Atemwegserkrankung darf an den Veranstaltungen nicht teilgenommen werden.

Besucher_innen werden gebeten ihren eigenen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen.

 

Gemälde an der Wand, Blick auf Ausstellungswand das Wort "Wow" an der Wand; geflochten aus einem Stück Seil Fotografie einer Person, die eine kleinere Version ihrer selbst an der Hand führt Fotografien von Personen, die mit langen Stöcken aus Holz verschiedene Positionen ausprobieren Blick in den Ausstellungsraum Bilder an der Wand; und Mondsichel kleinere Installationen und eine Fotografie an der Wand dahinter

 

Bildnachweis: © Anny Wass, lotus, 2019; Sven Buchholzer

 

Wir freuen uns sehr, die erste Einzelausstellung von Heinrich Dunst in Salzburg und ganz besonders in Hallein ausrichten zu dürfen. Heinrich Dunst wurde in Hallein geboren und wuchs hier auf. Nach Jahren kehrt er nun mit seinen neuesten Arbeiten an diesen Ort zurück.

Heinrich Dunst arbeitet an der (Un-)Übersetzbarkeit eines Mediums in ein anderes. Seine trans-, inter- und intramedialen Übersetzungen rekurrieren auf den Kanon der Konzeptkunst, Konkreten Poesie, neodadaistischen Montage sowie auf einen erweiterten Skulptur-Begriff und eröffnen ein Verhandlungs- und Praxisfeld zwischen digitaler und analoger Welt. Die Infragestellung von Werk- und Medienformen sowie der sprechende und zeigende Körper nehmen eine wichtige Position ein. Seine Performances, Texte, Skulpturen sowie Filmprojektionen beziehen sich häufig aufeinander und situieren sich zwischen Sichtbarem und (Un-)Sagbarem. Für die Ausstellung „Boden/Boden/Boden“ im kunstraum pro arte in Hallein kehrt Heinrich Dunst an seinen Geburtsort zurück und hinterfragt mit neuen Arbeiten den Standort als einen Standpunkt, der in Raum und Zeit verortet ist: „Worauf steht der Betrachter, wenn er das Bild an der Wand ansieht? Er steht meist auf dem jeweiligen Boden. Auf einer dünnen Membran, des in die Tiefe hinunterreichenden Raums. Er steht. Mit seinen Schuhen auf einer dünnen Schicht Gegenwart. Auf der unmittelbaren Produktion von Gegenwart. Auf einer dünnen Schicht Isoliermaterials, die ihn von den dunklen Archiven der Vergangenheit trennt.“ – so Heinrich Dunst.

 

Eröffnung: Donnerstag, 24.Oktober 2019, 19:30
Zur Ausstellung spricht: Thorsten Sadowsky, Direktor Museum der Moderne Salzburg

Dauer der Ausstellung: 25.10.2019 bis 07.12.2019
zu den kunstraum-Öffnungszeiten  Mi – Fr 16 -19 Uhr und Sa 10 – 13 Uhr

Veranstaltungen (Eintritt frei):

Samstag, 7. Dezember 2019, 11 Uhr: Künstlergespräch mit Heinrich Dunst
Bei Croissants & Kaffee haben die Besucher_innen die Möglichkeit Näheres über die Zugänge und das Schaffen des Künstlers zu erfahren.

Bildnachweis: Einladungskarte, Grafik: Bartholomäus Traubeck

Foto des Austellungsraumes mit pinkem Bodenbelag Rauminstalltion eines gigantischen "R" Ausstellungsraum mit pinkem Bodenbelag Bild neben einer Betriebskastentür Ansicht eines großen "R" durch die Eingangstür

Fotos: Sven Buchholzer

 

‚Arbeiterinnen verlassen die Fabrik‘ zitiert als Titel (etwas abgewandelt) das berühmte erste Bewegtbild der Fotografiegeschichte: ‚Arbeiter verlassen die Lumière-Werke‘ (1895) von Auguste und Louis Lumière. Die Sensation des einminütigen Films bestand darin, dass er vermochte, Bewegung selbst vorzuführen. Er zeigt Arbeiter und Arbeiterinnen, wie sie aus zwei Toren der Lumière-Fabrik nach draußen strömen und mit dem physischen Gebäude auch das Fenster des Bildausschnittes verlassen.

Arbeiterinnen verlassen die Fabrik: In Hallein sind sie in der Tabakfabrik tätig, wo sie in Zweierteams zusammenarbeitend täglich ihre 600 Zigarren drehen, solidarisch für einander einstehen, sich informieren, gewerkschaftlich organisieren und für sich und einander Arbeitsrechte erkämpfen: etwa das Recht auf Renten und Löhne, die jene ihrer männlichen Kollegen in der Papierfabrik bei weitem übertreffen. Arbeiterinnen verlassen die Fabrik, um nach Hause zu gehen – vielleicht zu ihren Familien; wahrscheinlich, um andere Arbeiten zu verrichten, denn zu tun gab es genug. Vielleicht auch weil sie streiken oder entlassen wurden. Einige werden sich in ihrer freien Zeit fortbilden, politisch oder künstlerisch betätigen. Durch das Verlassen des Fabrikgebäudes löst sich ihre Kollektividentität auf und jede tritt für sich in einen neuen Raum ein. Sie bilden neue Gruppen, freundschaftlich verbunden, und gehen, schlendern oder hetzen an den Häusern der Halleiner Altstadt vorbei. So stelle ich mir vor, dass es sich zugetragen hat. Und ich verlasse die Wohnung, um eine Runde um den Häuserblock zu gehen.

Kathi Hofer interessiert sich für das Verhältnis zwischen künstlerischer Arbeit und Biografie. Ihre Arbeitsweise ist medienübergreifend. In ihre konzeptuellen Installationen integriert sie naheliegende Materialien, oft gefundene Objekte, Bilder oder Praktiken, die sie mit neuen Bedeutungen auflädt, um die Wertevorstellungen, die sie widerspiegeln zu transformieren. Der kunstraum pro arte zeigt Objekte und fotografische Arbeiten, die 2020 und 2021 in Berlin in einem Zustand der Immobilität entstanden sind. Dazu gesellen sich ortspezifische Eingriffe sowie eine Zusammenarbeit mit dem Malermeister Ernst Muthwill, der vor vielen Jahren das Kinderzimmer der in Hallein geborenen Künstlerin farblich gestaltet hat.

 

 

Eröffnung: Donnerstag, 8. Juli um 19:30 Uhr

Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler

 

Dauer der Ausstellung: 9. Juli bis 21. August 2021

 

 

Bildnachweis des Titelfotos: Kathi Hofer, O.T. , 2021; Fotografie, courtesy: Kathi Hofer und Gabriele Senn Galerie

 

Bild einer Hand, die einen Bleistift hält Mehrere Bilder einer Hand, die einen Bleistift hält Eine offene, weiße Schachtel mit weißen Bleistiften darin Tisch, darauf ist eine offene Schachtel mit weißen Bleistiften und dahinter ein Fenster Eine Wandecke, die gelb, weiß in der mitte und rechts hellblau angestrichen wurde eine angestrichene Wand links weiß rechts gelb mit Bildern von Händen, die einen Bleistift halten

 

 

Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer, Annelies Senfter

kuratiert von Kerstin Klimmer-Kettner

Natur und Kultur wurden und werden oftmals als unvereinbare Gegensätze gegenübergestellt. In der aktuellen Ausstellung werden Verbindungslinien zwischen Natur und Kultur gewebt. Die Künstlerinnen Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer und Annelies Senfter loten dabei Szenarien der Imagination mit und über Natur, den Umgang mit der Natur und die Natur des Menschen aus. Vom spielerischen Umgang mit ästhetischen Formen in der Arbeit „Hairbarium“ von Lavinia Lanner über Rauminterventionen von Anna-Amanda Steurer, in welchen Licht, Zeit und Rhythmus im Raum abstrakte Zwischenräume der Reflexion öffnen, bis hin zur recherchebasierten poetischen Erinnerungsarbeit in den Herbarien der Arbeit „Asking the Trees“ von Annelies Senfter spannt sich ein Bogen auf, der vom Poetischen bis ins Politische reicht. Ästhetiken der Natur werden in unterschiedlicher Weise aufgegriffen, inszeniert und imaginiert.

Die in Salzburg und Wien lebende Künstlerin Lavinia Lanner, geboren 1985, beschäftigt sich in ihrer Serie „Hairbarium“, mit Pflanzenhybriden. Dem Genre der naturwissenschaftlichen Zeichnung nachempfunden, bedient sie sich zwar der Bildsprache derselben, doch sind ihre Pflanzenhybriden eigenständige Kreaturen in Bleistift auf Papier. Diese bewusst eingesetzte Mehrdeutigkeit der Linien setzt sich in der raumgreifenden Installation „JEIN“ von Lavinia Lanner fort: Lanners Papierbahnen ähneln dabei Schriftrollen und enthalten gestische Elemente, die ähnlich wie Puzzlestücke, zusammengesetzt ein Ganzes bilden. Auf den einzelnen Bahnen sind die Fragmente jedoch als abstrakte Einzelteile zu sehen. Sie lotet damit aus, wieviel es braucht, um nicht nichts zu sein. Dass es sich etwa um das über mehrere Formate gezogene Wort JEIN handelt, erschließt sich den Betrachtenden nicht ohne Weiteres und ist laut Künstlerin sekundär. Eine Zwischenwelt des Vagen, des nicht Festlegen-Wollens entsteht. Die Besucher_innen bewegen sich zwischen den Fragmenten, von der Linie zur Fläche, zum Raum und wieder zurück auf gänzlich Reduziertes. 

Mit Pflanzen als stumme Beobachter unserer Menschenleben und als Zugang einer poetischen Erinnerungsarbeit beschäftigt sich Annelies Senfters in ihren künstlerischen Herbarien. Die Salzburger Künstlerin zeigt ihren von 2016 bis 2020 entstanden Werkzyklus “Asking the Trees“ (Die Bäume bitten/befragen). Inspiriert von wissenschaftlichen Herbarien, in welchen Pflanzenteile konserviert werden und Aufschluss über die Pflanze und ihre Fundumstände geben, wählt die Künstlerin diese Form für eine poetische Erzählung über Heimat und den Verlust von Heimat aus politischen Gründen. Ihr Ziel ist es zeitliche Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und territoriale Verbindungen zwischen Heimat und Exil zu schaffen. Nach zweijähriger Recherche in Stadt und Land Salzburg begann 2016 die Arbeit an einem Herbarium aus Parks und Gärten von im Nationalsozialismus enteignetem beziehungsweise beschlagnahmtem Besitz. Eingebettet ist die Serie in eine Sammlung tagebuchartiger Texte, geschrieben während eines USA-Aufenthaltes der Künstlerin 2015, und eine Reihe von Fotografien, die fiktiv Erinnerungsbilder ehemaliger BesitzerInnen an ihre Anwesen und Häuser rekonstruieren.

Anna-Amanda Steurer, geboren 1994, studierte Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten an der Universität Mozarteum Salzburg. Ihre Suche nach universell verständlichen Metaphern für das Werden und Vergehen haben die Künstlerin zu Raum-Zeitkonzepten hingeführt, die sie in Installationen in Innen- und Außenräumen umsetzt. In der Ausstellung wird eine begehbare Rauminstallation aus Eisen, Holz, und verzinktem Draht gezeigt, in der sich, abhängig vom Standort, die zarten Linien der verspannten Drähte zu einem räumlichen, in seiner Tiefe variablen Bild überlagern. Zudem werden mehrere Fotografien des Projektes „hOURs“ gezeigt – eine Intervention im Naturraum. Die Wahl des Ortes, eine enge Schlucht im Bregenzerwald, folgte der Prämisse einer ausschnitthaften Perspektivenvielfalt, die dynamische und zeitkontinuierliche Abläufe einbezieht. Die Raumintervention aus rund 20 km verzinktem Eisendraht war in ihrer Gesamtheit von keinem Standort aus einsehbar. Es gab eine kurze Phase, in der direktes Sonnenlicht über die zarte Textur der Oberfläche streifte und die Poesie der vorrückenden Zeit versinnbildlichte.

+++ Auf Grund des Lockdowns wurde die Ausstellung bis 27. Februar 2021 verlängert! +++

Die Video Interviews mit den Künstlerinnen geben Einblicke in die Ausstellung.

Interview mit Lavinia Lanner:

 

Interview mit Annelies Senfter:

 

Interview mit Anna-Amanda Steurer:

 

 

Ausstellungsansichten:

Wandansicht mit eingerahmten Pflanzen Eine eingerahmte Pflanze Auf Papier gezeichnet; haarartige Verflechtungen Wandansicht mit Zeichnungen von floralen Mustern Waldansicht; Baumstämme sind durch viele nebeneinanderliegenden Fäden miteinander verbunden; es entstehen künstliche, geometrische Konstruktionen im natürlichen Umfeld der Natur Installation im Raum; mehrere Rechteckige Metallkonstruktionen deren Kanten durch Fäden verbunden sind
Annelies Senfter, Lavinia Lanner, Anna-Amanda Steurer

 

 

Eine Ausstellung von Mitgliedern, Freundinnen und Freunden des Tennengauer Kunstkreises

Die Ausstellung „Lieblingsstücke – Objekte, die gefallen“ versammelt Skulpturen, Malerei, Grafiken, Fotografien, filmische Beiträge und Alltagsobjekte, von Freundinnen und Freunden sowie Mitgliedern des Tennengauer Kunstkreises. Was ein Lieblingsstück ist, entscheiden die Leihgeber_innen. Es entsteht ein buntes Sammelsurium an Lieblingsstücken, die das Herz erfreuen und neugierig machen mehr zu erfahren. In unruhigen Zeiten wie diesen, bringen Objekte, die jedem Einzelnen im Alltag Freude machen, vielleicht noch zusätzliche Freude und Geschichten zu den unbekannten Betrachterinnen und Betrachtern.

 

Stille Eröffnung:

Samstag, 30. Mai 2020, 10:00-14:00 Uhr

Aufgrund der COVID-Bestimmungen wird keine große Eröffnungsveranstaltung möglich sein. Es dürfen sich max. zehn Personen gleichzeitig in den Räumlichkeiten des kunstraum pro arte aufhalten. Besucher_innen werden gebeten ihren eigenen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen.

 

Dauer der Ausstellung: 30. Mai bis 27. Juni 2020 (Die Ausstellung wird bis Sa, 4. Juli 2020 verlängert!)
zu den Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 16 bis 19 und Samstag 10 bis 13 Uhr

Cello als Rauminstallation Bild einer Stadtansicht mit Brücke, Wasser voller bunter Farbe silberne wolkenartige Gebilde an der Wand figürliche Arbeite eines Fabelwesens, dahinter Bild eines Teichs fadenartiges Gebilde aus gelbem Material Blick in den Ausstellungsraum

Fotos: Sven Buchholzer

 

Es wurden Kurzvideos mit allen Leihgeber:innen der Lieblingsstücke gemacht. Hier eine Auswahl:

Video Interviews mit:

  • Ingrid Schreyer
  • Tina Teufel
  • Manuel und Tobias Gruber
  • Hans Scheicher

 

Mit den Werken der Künstler:innen:
Atelier Gruber & Brigitte Renner, Auer Judith, Bayerl Herwig, Besl Valerie, Bosch Lena, Buchholzer  Sven, Crngai Hrvoje, Deutschbauer Julius, Dietz Gundi, Erich Gruber in Zusammenarbeit mit Susanne Mewing, Fink Fabian, Friedl Guido, Friesinger Adelheid, Fürjesi Csaba, Gruber Siegfried, Hasenauer Bertram, Heigl Markus, Heimberger Heinz, Heimberger Verena, Heizinger Stefan , Hickmann Helmut, Kapeller Elfie, Lankes Hans, Lauro Roberto (geb. 1923), Leonian Phillip (1927-2016), Lindinger Korinna und Karla Spiluttini, Lindner Siegmund, Lindner Theresia, Maurer Julia, Mlineritsch Reinhart, Mueller Franziska & Tobias Lambrecht, Oder Katharina, Oswald Sarer, Petter Fritz, Resinger Gert, Rücker Friedrich, Scheicher Elena, Schmirl Elisabeth, Schorn Johannes, Schreyer Gernot, Seebacher-Schiestl Barbara, Sturtevant Elaine, Suppin Lucas (1911-1998), Tusch Gerold, Weiß Monika Maria, Wiener Peter, Wimmeder Karin, Wünsche Merlin, Zenzmaier Stefan, Zenzmaier Stefan, Zuckerstätter Norbert, Ingrid

Leihgeber:innen:
Atelier Gruber, Auer Esther, Bayerl Herwig, Besl Helga, Bosch Lena, Buchholzer Sven , Crngai Hrvoje, Kaiser Heinz, Haider Ute, Gruber Erich und Susanne Mewing, anonym, Urbanek Erich, Friesinger Adelheid, Fürjesi Csaba, Engels Liselotte, Klingler Hajo, Besl Leonhard, Heimberger Heinz, Heimberger Verena, Schmirl Elisabeth, Hickmann Helmut, Kapeller Elfie, Lankes Hans, anonym, Ecker Christian, Klimmer-Kettner Kerstin, Lindner Siegmund, Lindner Theresia, Maurer Julia, Mlineritsch Reinhart, Berger-Klingler Martina, Wass Anneliese, Oswald Sarer, Petter Katrin, Wass Johann, Rücker Friedrich, Scheicher Elisabeth, Teufel Tina, Zuckerstätter Klaus, Schreyer Ingrid, Seebacher-Schiestl Barbara, Wassibauer Rüdiger, Sammlung Artur Wieneroiter, Inv. Nr. GR 0097, anonym, Weiß Monika Maria, Scheicher Hans, Wimmeder Karin, anonym, anonym, anonym, Zuckerstätter Norbert, Hasenauer Michaela, Hassfurther Christa und Helfried , Huber Laila, Schwarz Johannes

Sie treffen einander 1985 in Rom, sie haben gleichzeitig das österreichische Auslandsstipendium für bildende Kunst. Die Lust am Entdecken und das Reagieren auf den genius loci verbindet sie – die Stadt wird ihr Atelier:
das Flanieren, das Finden von etwas, was es sein könnte, das Gelb-Rot – die Farbe Roms, die Sprache und Rhythmen des Alltags, die Sinnlichkeit des Anderen, die Gleichzeitigkeit vieler Zeitebenen. Seither entfalten Kaltner, Kordon und Seidl ihre Kreativität in diversen Medien mit unterschiedlichen Richtungen – sporadisch gibt es künstlerische Kooperationen. [TOPIC SYNONYM] ist die erste gemeinsame Ausstellung von Kaltner, Kordon und Seidl. Diese spannt einen Bogen von Rom bis Hallein, das „italienische Frühwerk“ wird aktuellen Arbeiten gegenübergestellt. Gezeigt werden Malerei, Zeichnung, Film und Fotografie.

Stille Eröffnung am Samstag, 8. Mai 2021 von 10:00 bis 14:00 Uhr

Die Künstler*innen sind anwesend und freuen sich auf Gespräche,
unter Einhaltung der Covid-Maßnahmen.

 

 

Veranstaltungen (Eintritt frei)

Mittwoch, 19. Mai und 9. Juni jeweils um 18:30 Uhr
After-Work Künstlerführung mit Herman Seidl

Samstag, 19. Juni um 11:00 Uhr
Finissage und Künstler*innengespräch

 

 

Infos Coronavirus:

Wir weisen auf die bis 16. Mai geltende Ausreisetestpflicht für Hallein hin.
Für Details siehe: https://www.salzburg.gv.at/themen/gesundheit/corona-virus/ausfahrtsbeschraenkungen

Es gelten die jeweils aktuellen, von der Bundesregierung vorgegebenen Maßnahmen zum Umgang mit dem Coronavirus. Beim Besuch der Ausstellung ist verpflichtend eine FFP2-Maske zu tragen sowie ein Mindestabstand von 2 Metern zu anderen Besucher_innen zu halten.

Für Veranstaltungen ab dem 19. Mai ist ein Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr vorzuweisen. Der Nachweis  kann von den Teilnehmer*innen auf unterschiedliche Weise erbracht werden:

o Nachweis eines negativen Testergebnisses

o Nachweis über eine mit einem zentral zugelassenen Impfstoff gegen COVID-19 erfolgte Impfung

o Bestätigung über eine überstandene COVID-19-Infektion

 

 

Dauer der Ausstellung: 12. Mai bis 19. Juni

Geschlossen an den Feiertagen 13. Mai und 3. Juni.

 

Bildnachweis des Einladungsfotos: Martin Kaltner, Renate Kordon, Herman Seidl © 2021

 

zwei Holzinstallationen; eine davon farbig ausgestaltet, die andere mit Papier und Steine in Kombination Wand mit gerahmten Bildern mit verschiedenen symbolischen und farbkräftigen Ausgestaltungen drei, verschieden große Bilder an der Wand; eines davon das kleinste eine Fotografie Bilderreihe an der Wand, Darstellungen von Mikrobenartigen Gebilden großes, einer Rauminstallation ähnliches an der Wand gehängtes Bild, aus Papier mit Zeichnungen darauf Schwarz Weiß Bilder

Begleitend zum Medienkunstfestival Schmiede Hallein stellt der Tennengauer Kunstkreis nun schon seit mehreren Jahren die Ausstellungsräume für Künstlerinnen und Künstler aus diesem Netzwerk zur Verfügung. Die Schmiede Hallein hat gemeinsam mit der Gemeinde Hintersee von 2018 bis 2020 das Künstler_innen-Symposium ORTung des Landes Salzburg durchgeführt. In der aktuellen Ausstellung im kunstraum pro arte wird eine Gesamtschau der drei Jahre präsentiert.

2018 drehte sich alles um „Mohr und die Stille“ und lehnte sich am Schaffen des bekanntesten Artist in Residence der Hinterseer Geschichte an, Joseph Mohr. Damit wurde die Grundlage für eine Auseinandersetzung mit dem Thema Artist in Residence sowie Regionale Kunst und Kulturproduktion gelegt.

2019 stand das Thema „Winter und Wandel in Hintersee“ im Fokus. Ausgehend von dem für ganz Österreich bedeutsamen Wandel im Wintertourismus wurde die Frage der Rolle von Kunst und Kultur in Zeiten des Wandels gestellt.

2020 wurde die Frage nach dem „Erfolg“ gestellt. Was ist Erfolg in Kunst und Kulturproduktion? Wie kann oder soll man persönliches Ziel und gemeinschaftlichen Prozess abwiegen?​ ​Wie verhält sich der Moment und die Gemeinschaft zur Zukunft?

Diese Ausstellung stellt den Abschluss dieser drei erfolgreichen Symposien dar und beendet zugleich die Initiative ORTung des Landes Salzburg, die es in dieser Form nicht mehr geben wird. Die Künstlerinnen und Künstler erhalten somit die Möglichkeit ihre Arbeiten erneut einem breiten Publikum zu zeigen, eingebettet in den internationalen Kontext der Schmiede Hallein. Gezeigt werden Video-, Audio- und Fotoarbeiten, Rauminterventionen und Performances.

Teilnehmende Künstlerinnen & Künstler:

Isidora Ilić & Boško Prostran, Michaela Schwentner, Maria Petschnig, Cornelia Böhnisch, Christiane Peschek, Bettina Landl, Birgit Schlieps, Gertrud Fischbacher, Tinka Legvart,  Katharina Schaar, Marius Schebella, Michael Hieslmair, Vera Sebert, Beate Ronacher, Lukas Gwechenberger, Tiana Wirth, Maja Degirmendzic, Boris Ceko, Jennifer Katanyoutanant

 

Eröffnung:

Mittwoch, 16. September 2020 um 19:00 Uhr

Eröffnung der Ausstellung & Vergabe des Landesstipendiums für Medienkunst durch LHStv. Heinrich Schellhorn an Katharina Aigner
Grußworte von Paul Weißenbacher, Bürgermeister der Gemeinde Hintersee

Dauer der Ausstellung: 17. September bis 24. Oktober  2020

 

Ausstellungsansichten:

Weißer Tisch mit Projektion auf Tischfläche, dahinter Wand mit aufgehängten Fotos Blick zu Fenster, davor mit Sandsäcken partiell verdeckt; Wandansicht mit Poster; Postertext: Talschluss   TV Bildschirm mit Bild eines Puzzels, daneben Bild einer Straße Rauminstallation, die wie ein Wandteppich, wasserfallartig in den Raum hineinfällt; Polaroid Bilder an der Wand mit Winteransichten von Landschaften gerahmte Bilder an der Wand mit Winteransichten, zusammen mit einer Person als Rückenansichten; in der Mitte kleiner Bildschirm

Bernhard Lochmann und Stefan Kreiger zeigen in der Ausstellung PICTOCLUSTER vor allem Arbeiten aus den Bereichen Zeichnung und Collage. Ausdrucksweisen, in denen beide Künstler in den vergangenen Jahren intensiv tätig waren, zu eigenen Formensprachen gefunden haben und die hier als Schnittstellen fungieren in der Zusammenstellung als szenischer Dialog. Die Künstler bedienen sich an den herkömmlichen wie auch absurden „Bildausstoßungen“ unserer Mediengesellschaft und werden bei verschiedenen Quellen fündig. Begleitet von der Erzählung, der Verdichtung und einem generell sehr spielerischen Zugang zeigen sich hier mehr Gemeinsamkeiten als auf den ersten Blick zu sehen sind. Die Lust, mit der hier dokumentiert, umgeformt, rekombiniert, hinterfragt, neu generiert und persifliert wird, ist ansteckend.

Eröffnung:

Donnerstag, 20. Februar 2020, 19:30 Uhr

Zur Ausstellung spricht Tina Teufel, Kuratorin Museum der Moderne Salzburg

Dauer der Ausstellung: 21. Februar bis 28. März 2020

 

Veranstaltung (Eintritt frei):

Samstag, 28. März, 11 Uhr

Künstlergespräch: Bernhard Lochmann und Stefan Kreiger

 

Bildnachweis:
PICTOCLUSTER“, Stefan Kreiger und Bernhard Lochmann, 2019

Bild von Polizisten Grafik, daneben Smiley Wandbild verzerrter Hände Wandbild einer Stirn Rauminstallation als geometrische Verzerrung einer rechteckigen Konstruktion Grafiken an der Wand mit Aufschrift RUN Grafik im Vordergrund dahinter Ausstellungswand

kunstraum pro arte · Schöndorferplatz 5 · A-5400 Hallein