Gretl Thuswaldner & Christine Uhlig

TANZ in der Fotografie und in der Malerei

Der Tanz – eine Kunstform für sich, die immer das menschlich Existenzielle in seiner wesentlich erotischen Bewegtheit thematisiert – wird in den Arbeiten der Malerin Christine Uhlig und der Fotografin Gretl Thuswaldner zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung. Die technischen Mittel der beiden Künstlerinnen können unterschiedlicher nicht sein, doch wird in beiderlei Werken die Wahrnehmung einer Bedrohung sichtbar, die sich als Beschränkung des Lebens- und des Bewegungsraums durch die Gesellschaft darstellt. Die zunehmende Einengung von außen und die fortschreitende Aushöhlung, die von innen her stattfindet, betreffen den Betrachter, der in metaphorischer Weise die Rolle des Tänzers einnimmt.

 

Eröffnung: Donnerstag 22. Februar 19:30 Uhr

 

Veranstaltungen:

Do 15.03., 19:00 Uhr, Tanzperformance von Matteo Haitzmann

anschließend Künstlergespräch

Sa 24.03., 11:00 Uhr, Künstlerinnenfrühstück

Gespräch mit den Künstlerinnen bei Kaffee & Croissants

 

gedeckter Tisch, dahinter Bilder und eine Projektor Bild Gruppe von Museumsgästen vor Installation Bilder von tanzenden Personen, die sich in scheinbarer Bewegung auflösen zwei Damen vor zwei Gemälden Fotografien von tanzenden kostümierten Personen

mit Arbeiten von Claire Angelini (FR), Monika Anselment (DE), Antonia Bisig (CH), Dragana Branković (RS), Christine Bruckbauer und Patricia K. Triki (AT|TN), Wojciech Cieśniewski (PL), Carlos Correia (PT), Selim Gribaa (TN), Federico Guzmán (ES), Alfredo Igualador (ES), Peter Hauenschild (AT), Sofía Jack (ES), Annie Kurkdjian (LB), Hela Lamine (TN), Yasemin Nur (TR), Gisele Ribeiro (BR), Simeón Saiz Ruiz (ES), Belén Sánchez Albarrán (ES), Rafael Sánchez-Mateos Paniagua (ES), Marek Szymański (PL), Wolfgang Wirth (AT)

Nachdenken über Bilder, Geschichten und Nachrichten sechs Jahre nach den arabischen Aufständen. Die Ausstellung geht der Frage nach, was übrig ist, von der damaligen Aufbruchstimmung. Die politischen Ereignisse haben sich in eine andere Richtung entwickelt als erhofft. Eine Gruppe von 22 Künstlerinnen und Künstlern hat die aktuellen Entwicklungen in ihre künstlerischen Arbeiten verhandelt. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden nun im kunstraum pro arte gezeigt. Die Ausstellung war zuvor in den Kunsträumen AlCultura in Algeciras, Spanien, und CentroCentro in Madrid zu sehen.

 

Während der arabischen Aufstände gab es in den Medien viele Bilder von Gesichtern. Die Menschen wurden als Individuen gezeigt: lachend und hoffnungsfroh, oder wie im Fall von Mohammed Bouazizi als Opfer mit einem Namen. Schon bald nach dem Sturz von Mubarak verloren die Medien das Interesse an den einzelnen Menschen. Keine Notwendigkeit mehr zur Identifikation. Kein Romantizismus mehr … nur noch harte Realität, zu komplex, um sie ganz zu begreifen. Die persönliche, emotionale Seite wurde unsichtbar. Die Nachrichten und Reportagen aus den arabischen Ländern unterschieden sich nicht mehr von anderen Nachrichten.

Mit der Ankunft hunderttausender syrischer Flüchtlinge in Europa änderte sich die gesamtpolitische Lage und damit auch die medialen Bilder.

Angesichts dieser veränderten Gegebenheiten mussten sich die KünstlerInnen neuen Fragen stellen.

Diese formale und inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema ist jeder Künstler und jede Künstlerin auf ganz eigene Weise angegangen. Entstanden ist in der Folge ein breites Spektrum an Arbeiten; manche der Ansätze sind dokumentarisch, manche analytisch, abstrakt, andere ironisch, subtil humorvoll oder poetisch, einfühlsam und betroffen. In der Ausstellung verbinden sie sich zu einer facetten- und bezugsreichen Einheit.

Monika Anselment, Juli 2017

 

 

Eröffnung: 13. Juli, 19:30 Uhr

Veranstaltungen:

Sa 15. Juli, 11:00 Uhr, KünstlerInnengespräch bei Kaffee & Croissants

Sa 29. Juli, 11:00 Uhr, Performative Installation im öffentlichen Raum

mit Christine Bruckbauer und Patricia K.Triki, Treffpunkt: kunstraum pro arte

Dauer der Ausstellung: 14. Juli bis 26. August 2017

Die langjährigen Künstlerfreunde Martin Gredler und Stephen Mathewson haben für den kunstraum pro arte ein veränderliches Raumkonzept erarbeitet, das von einer Retrospektive ausgehend zahlreiche Bausteine Ihrer Kunstproduktion unterschiedlich zusammensetzt. Interventionen, Verkettungen und Behauptungen verändern regelmäßig die gesamte Ausstellung. Zahlreiche Veranstaltungen dienen als Ausgangspunkt der stets neuen Anordnung der Exponate und sich wandelnder Ausstellungsarchitektur. Es werden Arbeiten von Freunden, Freundinnen und Fremden integriert und Workshops und Projekte mit Halleiner Institutionen initiiert. Es entsteht eine Art Winterakademie, bei der jedoch die gewohnten Denk-, Erwartungs- und Handlungsmuster aufgebrochen werden. Im Idealfall entsteht durch diese erweiterte Öffnung des Raumes und die Einbindung unterschiedlichster Betrachterschichten, eine differenzierte Blickweise auf die Dinge; und vielleicht gelingt es so auch, ein paar kritische Fragen an die “Kulturstadt” Hallein aufzuzeigen. Die Künstler setzen ich in der Ausstellung primär mit dem Begriff der Freundschaft auseinander: So werden beispielsweise Werke von Künstlerfreunden und -freundinnen aus ihrer Privatheit herausgelöst und in die Ausstellung integriert. Es kommen dabei auch Arbeiten – quasi nie Gezeigtes – von „Teilzeit-“ Kreativen zum Einsatz. Leonhard Besl wird sein neues Buch “Über die Freundschaft –  Annäherung an einen sozialen Grundbegriff” vorstellen und auch dieser Beitrag ist keine Buchpräsentation im klassischen Sinne sondern ein performativer Vortrag mit musikalischen und dialogischen Interventionen.

 

 

Die Geschichte um einen Baum und seine seltsame Freundschaft zu einer Schaukel gab Anlass für zahlreiche Interventionen und Kooperationen. Basierend auf dem Konzept der Freundschaft wurde die Ausstellung mehrfach verändert und Werke von Bernhard Prähauser, Joze Ciuha, Andrew Phelps, Torsten Mächtel TeER, Georg Eldarb, Peter Miller, Thoma Muthwill, Anton Mahringer, Margit Strobl, Christian Panosch, Konrad Winter, Anton Drioli, Elisabeth Berger, Barbara Salzborn, Eva Möseneder, Stefan Wirnsberger, Eduard Schmegner, Rudolf Schönwald, Willhelm Kaufmann, Leonhard Besl, Roxana Rigaud, Nancy Spero + Leon Gollub, Emila Rigaud und Lotte Engels bieten derzeit neue Blickwinkel auf die Geschichte.

Die Kinder der Klasse 2a, der Volksschule Hallein Stadt sind mit “A Futurespective – die Zwei A” ebenfalls Teil dieses Projektes. Gemeinsam mit den Künstlern wurde die bestehende Ausstellung besichtigt, das Gesehene gezeichnet und Alternativen für den Raum entworfen. Anschließend durften die Kinder sich aktiv im kunstraum pro arte in die bestehende Ausstellung einbringen. Die temporäre Ausstellungsarchitektur wurde bemalt und Lieblingsbilder wurden integriert. Der unvoreingenommene Blick der Kinder ermöglicht dem Raum eine andere Atmosphäre und lässt die Dinge in einer eigenen Wahrheit erscheinen. Ohne große Zuhilfenahme von Worten wird eine neue Geschichte erzählt, die Geschichte der Kinder, die Bilder schaffen um ihre Gedanken, Empfindungen und Wünsche darzustellen.  

Zum Abschluss feiern die Künstler mit den Performern Pamelia Stickney, The Lowlands und Nicholas Hoffman die Freundschaft und im laufe dieses Abends wird sich die Ausstellung ein letztes mal verändern…

 

im Rahmen der Ausstellung:

Do 19. Jänner, 17:30 Uhr
A Futurespective – die Zwei A
Intervention und Präsentation
Klasse 2a der Volksschule Hallein – Stadt

Fr 03. Februar, 19:00 Uhr
The Marty G. & Stevo Show featuring: 
Pamelia Stickney, The Lowlands, Nicholas Hoffman
Finissage mit Performances

Dauer der Ausstellung:  11. November 2016 bis 04. Februar 2017

Öffnungszeiten: Mi – Fr: 16 – 19 h, Sa: 10 – 13 h

Mit der Unterstützung von Salzburg 20!6

mit Daniel Domig & Markus Kircher, Csaba Fürjesi, Korinna Lindinger

Anlässlich der zweihundertjährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich beschäftigt sich der Tennengauer Kunstkreis mit dem Themenkomplex „Kunstproduktion heute – Voraussetzungen und Perspektiven“. In diesem Projekt werden die Arbeitsbedingungen denen zeitgenössische KünstlerInnen heute gegenüberstehen aufgezeigt und kritisch hinterfragt. Der kunstraum pro arte wird für kurze Zeit zum Atelier und Produktionslabor. Die Ergebnisse werden anschließend in einer Ausstellung präsentiert und durch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm untermauert.

Der Tennengauer Kunstkreis betreibt seit mehreren Jahren erfolgreich den kunstraum pro arte am Schöndorferplatz in Hallein. Der Verein wurde vor über 30 Jahre von Künstlern gegründet wobei die Aufgabe und das Ziel seit jeher die Förderung von Vernetzung sowie die Ausstellung von Kunst und deren ProduzentInnen darstellt. Durch die Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit wird eine Verbindung zwischen Kunstschaffenden und Interessierten hergestellt. Der Tennengauer Kunstkreis bietet somit eine Plattform für Kunstproduktion und Diskurs. Was hat sich im Laufe der Jahre an den Arbeitsbedingungen geändert, wie sieht der Weg einzelner mit dem Tennengau in Verbindung stehender KünstlerInnen aus und wie haben sie sich in ihrer künstlerischen Karrieren entwickelt?

Augenscheinlich ist, dass die KünstlerInnen mehr und mehr in die großen Städte abwandern und sich dort immer öfter mit prekären Arbeitssituationen konfrontiert sehen.

In dem von Salzburg 20!6 geförderten Ausstellungsprojekt, das dieses Problem zum Thema macht, stellt der kunstraum pro arte den KünstlerInnen seine Räume für zwei Wochen als Atelier zur Verfügung und holt sie zurück in den Tennengau. Interessierte BesucherInnen haben in der Vorbereitungszeit die Möglichkeit den KünstlerInnen bei der Arbeit über die Schulter zu sehen. Die Resultate werden im Anschluss in einer Ausstellung präsentiert, die wir am Donnerstag den 14. Juli 2016 eröffnen.

 

Offene Ateliers im kunstraum pro arte: 29. Juni bis 09. Juli 2016

mit Beiträgen von: Brigitte Berreiter, Leonhard Besl, Simon Faulhaber, Csaba Fürjesi, Manuel Gruber, Tobias Gruber, Helmuth Hickmann, Thomas Hörl, Ingrid Schreyer, Barbara Seebacher-Schiestl, Josef Zenzmaier, Norbert Zuckerstätter

Das Ende steht am Anfang, oder sollte zumindest bei jedem kreativen Neubeginn mitbedacht werden. – Diesen ideellen Rahmen hat sich der Tennengauer Kunstkreis für seine Abschlussausstellung des Jahres 2017, die sich der Zeichnung widmet, gestellt:
Konkretisiert wurde diese Aussage in zwei ideellen Extrempositionen: Einer “lebensbejahenden”, in fröhlich-bunten Bewegungssequenzen übersetzten Position und ihr gegenüber eine “besinnliche”, am freiheitlichen Lebensmodell zweifelnde und in einer traditionell-religiösen Bildsprache artikulierte Serie mittelalterlich inspirierter Grafiken. Diese Gegensätze sollen den Spielraum aufspannen, in dessen Grenzen sich ein Feld individueller Arbeiten durch das Medium der Zeichnung ausbreiten kann. Im kunstraum pro arte werden Positionen von Mitgliedern des Tennengauer Kunstkreises gezeigt, die sich eben in diesem Spannungsfeld zwischen gedanklicher Freiheit und Verantwortung seinem lebensweltlichen Entwurf gegenüber befinden.

Der Ansatzpunkt für das Konzept zu dieser Ausstellung kommt von Leonhard Besl und basiert auf einem nicht erhaltenen Auftrag vor mittlerweile 8 Jahren; hier wurde dem Künstler aufgrund seiner bis dahin charakteristischen Arbeiten, die unter anderem eher fröhlich wirkende Bewegungsbilder umfassten, ein Auftrag zum Entwurf erteilt; dieser wurde jedoch nach Vorlage der auf den ersten Blick furchterregenden Entwürfe, die jedenfalls einen ganz anderen Ausdruck als die „netten“ Arbeiten haben, wieder entzogen. – Der aus diesen ersten Entwürfen gewachsene „Dies irae“-Zyklus (Dies irae – lat. „Tag des Zorns“, ist der Anfang eines mittelalterlichen Hymnus über das Jüngste Gericht ), soll den einen Pol dieser Ausstellung bilden, aber auch die eine Extremposition des hier vorgestellten Konzepts bildender Kunst bilden: es kann im Leben nicht immer nur so unbeschwert abgehen wie in den menschliche Gedankenfreiheit und Bewegungsfreude vermittelnden farbenfrohen Arbeiten, die den anderen Pol bilden sollen, scheinen mag. Aber dann gibt es noch ein Dazwischen – ein Dazwischen, das nicht nur von der Unbeschwertheit menschlicher Freiheit, aber auch nicht nur von der Gedankenschwere medialer oder tatsächlicher Autoritäten beherrscht wird.

 

Veranstaltungen:

Do 14. Dezember, 19:00 Uhr
Ausstellungsrundgang mit Weihnachtsumtrunk

Di 16. Jänner 2018, 19:00 Uhr
Aktzeichnen mit Prof. Josef Zenzmaier
Unkostenbeitrag € 25,- / € 15,- für TKK Mitglieder

 

Dauer der Ausstellung: 24. November bis 27. Jänner 2018
Geschlossen: 20. Dezember bis 06. Jänner 2018

Die Arbeiten von Monika Supé haben eines gemeinsam: sie zeugen von menschlicher Tätigkeit, egal, ob es sich dabei um Zeichnungen, Objekte oder Installationen handelt. Meist sind sie in repetitiver Vorgehensweise gefertigt und zeigen auch als Objekte einen linienhaften Duktus, denn sie bestehen vorwiegend aus Materialien, wie Draht oder Faden, welche wiederum gebogen oder verknotet, vernäht oder verhäkelt werden. Einige der Arbeiten bestehen aus fortlaufend linienartigen Strukturen. Diese zeichnen gewissermaßen den Zeitverlauf während der Entstehung nach, den der Betrachter mit dem Auge nachvollziehen kann. Manche der Arbeiten entstehen nach festgelegten Gestaltungsregeln, andere über festgelegte handwerkliche Tätigkeiten und wieder andere in einem vorher festgelegten Zeitrahmen. Die künstlerische Tätigkeit rückt so in die Nähe täglich immer wiederkehrender Arbeitsprozesse. Manche dieser Herstellungsprozesse muten absurd an, manche sind zeitaufwendig oder in gewisser Weise monoton und hinterfragen so die Sinnhaftigkeit menschlicher Arbeit an sich.

 

Eröffnung:  Donnerstag 13. April 2017, 19:30 Uhr
Zur Ausstellung spricht Peter Husty, Chefkurator Salzburg Museum

 

Do 20. April, 18:00 Uhr
Ausstellungsgespräch bei Wein & Bier

Fr 26. Mai, 18:00 Uhr
Finissage mit Dialogführung

Dauer der Ausstellung:
14. April bis 26. Mai 2017

Das Siegerprojekt des Salzburger Ladenpreises für Medienkunst 2015: „Compositions for a Room“ von Maria Morschitzky verknüpft Zeichnung, Objekte, Skulptur, Video/Animation, Schattenprojektion, Sound/Text und Elektronik zu einer vielschichtigen Rauminstallation. In Maria Morschitzkys Konzept bilden Wirklichkeitsfragmente, Theoriebausteine und Gedankenimpulse die Ausgangsbasis für eine assoziative Narration. Die Künstlerin platziert Referenzen zu Technik, Philosophie, Medizin und generiert damit einen verdichteten poetischen Mikrokosmos, den sich Besucherinnen detektivisch aneignen können.

Vernissage: Mittwoch 14. September 2016, 19:00 Uhr

Verleihung des Jahresstipendiums für Medienkunst 2016
Heinrich Schellhorn, Landesrat für Kultur & Soziales

zur Ausstellung spricht Bettina Eigner, Künstlerin

Sa 29. Oktober, 11:00 Uhr
Finissage: Dialogführung durch die Ausstellun

Dauer der Ausstellung: 15. September bis 29. Oktober 2016
Öffnungszeiten: Mi – Fr: 16 – 19 h, Sa: 10 – 13 h

mit Beiträgen von: Sumse Vogel, Melanie Thewlis,  Laura Splan, Karla Spiluttini, Laura Skocek, Heidi Seppälä, Katharina Rüter, Eva Perner, Mara Morschitzky, Katharina Marianne, Kathi Marcheiner, Korinna Lindinger, Martina Berger-Klingler, Shirin Kavin, Elfie Kapeller, Renate Hausenblas, Kerstin Hruza und Tiana Katinka, Cynthia-ël Hasbani, Jasmin Hagleitner, Steffi Fruhmann, Theresia Emm, Nadia El-Ayachi, Bettina Eigner, Barbara Connert-McDonaugh, Amina Daschil, Brunilda Castejon, Eni Brandner, Sophie Birkmayer, Helga Besl, Enas Altaweel, Gonlaz Bahiri

 

Bei der Verleihung des großen österreichischen Kunstpreises im Jänner 2017 wurde Kerstin Klimmer-Kettner (Projektleitung Schmiede und Leiterin des kunstraum pro arte) vom Moderator gefragt wie es denn mit dem Frauenanteil bei der Schmiede aussieht und man könnte sagen, in der kommenden Ausstellung im kunstraum pro arte geben wir die Antwort darauf.

Schmiedepolis oder auch Kuben ohne Buben

Acht Ecken und zwölf Kanten hat ein Kubus. In diese Form haben über dreißig Künstlerinnen, Designerinnen, Grafikerinnen, Performerinnen, Kulturmanagerinnen, Geografinnen,.. individuelle künstlerische Positionen gesetzt. Sie sind Teil des Schmiede-Netzwerks zu dem anders als anderswo, viele Frauen gehören. Zwei Eigenschaften zeichnen das jährliche Festival in Hallein und die gemeinsame Arbeit der teilnehmenden Kunst- und Kulturschaffenden besonders aus: Die Gleichwertigkeit der Ideen und die Vielfalt der Zugänge.

Der kunstraum zu pro arte zeigt eine Serie individueller Positionen auf je 14.706 Kubikzentimeter.

 

Jahresstipendium für Medienkunst 2017 für KLITCLIQUE

Auch 2017 startet die Schmiede wieder mit einem ersten Höhepunkt und großem Publikumsinteresse im kunstraum proarte: Landesrat Heinrich Schellhorn (Kultur & Soziales) übergibt das mit 10.000 Euro dotierte Jahresstipendium für Medienkunst an das Künstlerinnenduo Judith Rohrmoser und Mirjam Schweiger für die Produktion ihres ersten multimedialen Albums „KLITCLIQUE“. In seiner Rede streicht Schellhorn die Bedeutung der Partnerschaft mit der Schmiede Hallein heraus, die aus ihrem Netzwerk auch 2017 wieder die Jury Cornelia Anhaus, Christoph Janka und Martin Murer gestellt hat. Die beiden Künstlerinnen sind positiv überrascht über die große und positive Publikumsresonanz, die die Übergabe des Stipendiums auslöst.

Die spartenübergreifende Produktion KLITCLIQUE besticht durch die vielen künstlerischen Ebenen: Musik und Musikvideos, die mit Klischees der männlich dominierten Rap Szene spielen, werden auf Plattformen wie Vimeo, Youtube und der eigenen Homepage online gestellt. Rauminstallationen und Objekte bilden einen gleichwertigen Bestandteil der Albumproduktion. Performances und Ausstellungen finden in Off-Spaces oder Kulturinstitutionen statt. Bei den Performances, Live-Auftritten und Konzerten gibt es immer auch ein ästhetisches Programm bzw. Bühnenkonzept der KLITCLIQUE. Die multimediale Verbindung dieser Bestandteile formt so ein vielschichtiges Gesamtwerk. KLITCLIQUE möchte sich mit diesem Album als Simulakrum einer Band in der Kunstwelt positionieren – also als „ein wirkliches oder vorgestelltes Ding, das mit etwas oder jemand anderem verwandt ist oder ihm ähnlich ist.“ (Quelle: Wikipedia). Damit spannt KLITCLIQUE lustvoll den Bogen vom trügerischen Schein zur produktiven, sprudelnden Phantasie.

„Schmiedepolis oder auch Kuben ohne Buben“

Im Anschluss an die Verleihung des Stipendiums wird die Ausstellung „Schmiedepolis“ eröffnet. Bei der Verleihung des großen österreichischen Kunstpreises im Jänner 2017 ist Kerstin Klimmer-Kettner (Projektleitung) vom Moderator gefragt worden, wie es denn mit dem Frauenanteil bei der Schmiede aussehe. Die Ausstellung „Schmiedepolis oder auch Kuben ohne Buben“, kuratiert von Korinna Lindinger und Karla Spiluttini ist die Antwort darauf: Über dreißig Künstlerinnen, Designerinnen, Grafikerinnen, Performerinnen, Kulturmanagerinnen, Geografinnen … haben während der Schmiede 2016 individuelle künstlerische Positionen in Form einer Gestaltung von einzelnen Kunststoffkuben gesetzt. Im kunstraum pro arte ist diese Serie nun bis Anfang November zu sehen. „Die diesjährige Ausstellung Schmiedepolis präsentiert in 14.706 Kubikzentimetern eine symbolische Schnittmenge der Ideen und die Produktivität der an der Schmiede teilnehmenden Künstlerinnen.“ erklärt Kerstin Klimmer-Kettner.

 

Kuratorinnen: Korinna Lindinger & Karla Spiluttini

Eröffnung: Mittwoch 20. September 2017, 19:00 Uhr
mit Verleihung des Jahresstipendiums für Medienkunst 2017 durch Heinrich Schellhorn, Landesrat für Kultur & Soziales

Dauer der Ausstellung: 21. September bis 04. November  2017

Öffnungszeiten: Mi – Fr: 16 – 19 Uhr; Sa: 10 – 13 Uhr

 

 

Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
Montag 25. September

18:00 Uhr, Führung durch die Schmiede17 mit Rüdiger Wassibauer, Treffpunkt: Eingang Saline, PERNERINSEL

19:00 Uhr Artist Talk, Korinna Lindinger und Karla Spiluttini, Treffpunkt: kunstraum pro arte

Sonntag 22. Oktober

14:00: Wanderung mit den KuratorInnen Korinna Lindinger und Karla Spiluttini zum Projekt Wild:

Weitere Informationen

Treffpunkt: Parkplatz Bluntautal, Golling

 

Die Fotografie ist das wesentliche Medium, der Ausgangspunkt und das Material der künstlerischen Arbeit von Franz Bergmüller. Sie dient allerdings nicht der dokumentarischen Aufzeichnung und bleibt auch meist nicht in einer zweidimensionalen Form. Vielmehr ist das fotografische Abbild der Auslöser für eine Weiterarbeit hin zu fotografischen Objekten und raumgreifenden Installationen: durch Eingriffe in die Bildstruktur und Veränderung des Bildmaterials – wie z.B. das Aufschneiden der Oberfläche oder den Einbau mechanischer Apparaturen und elektronischer Steuerungen.

o. T., 2015

Für die Ausstellung im kunstraum pro arte werden bereits vorhandene Arbeiten mit aktuellen – für die Ausstellung geschaffenen fotografischen Objekten – zu einer raumgreifenden Inszenierung in Beziehung gesetzt. Ähnlich einer Ateliersituation soll der prozesshafte und offene Charakter der künstlerischen Arbeit in der Ausstellung verdeutlicht werden. Inhaltlich setzen sich die Arbeiten einerseits mit dem Medium der Fotografie selbst auseinander und mit den darauf bezogenen Fragen der Bildwahrnehmung, der Bildrealität und des Bildmaterials. Andererseits sind die Beschäftigung mit den philosophischen Begriffen der Zeit und der Vergänglichkeit und die Positionierung der eigenen Person im Spannungsfeld zwischen Innen- und Außenraum und im gesellschaftlichen Kontext immer wiederkehrende Themen der künstlerischen Auseinandersetzung.

Ateliersituation, 2016

 

Eröffnung am Donnerstag 23. Februar 2017 um 19:30 Uhr im kunstraum pro arte.
Zur Ausstellung spricht Hildegard Fraueneder

Finissage: Freitag 31. März, 19:00 Uhr

Dauer der Ausstellung: 24. Februar bis 31. März 2017

Anlässlich der zweihundertjährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich beschäftigt sich der Tennengauer Kunstkreis mit dem Themenkomplex „Kunstproduktion heute – Voraussetzungen und Perspektiven“ und stellt seine Räumlichkeiten vier Kunstschaffenden als kreativen Arbeitsplatz zur Verfügung. Der kunstraum pro arte wird vom neutralen Präsentationsort zur Produktionsstätte und macht dadurch die künstlerische Arbeit erlebbar: die ab 29. Juni hier entstandenen Werke werden ausgestellt.

 

Domig&KircherDaniel Domig und Markus Kircher präsentieren sich als Kollektiv und lassen die Farbe von den Leinwänden ausgehend, auf die Galeriewände wandern lassen. Eindeutig wird dabei die künstlerische Arbeit und der Raum als Ort des kreativen Schaffens sichtbar. Das Werk selbst ist vergänglich, zeitlich begrenzt und nicht transportierbar. Nach Ablauf der Ausstellungszeit wird es wieder übermalt und verschwindet unter den weißgekalkten Wänden. Daniel Domig erläutert zu dieser Verknüpfung von Arbeits- und Ausstellungsraum: „Die Installation und Raum-Ausmalung im kunstraum pro arte verwandelt den Ausstellungsraum unweigerlich in ein Atelier. Das Atelier ist normalerweise unsichtbar. Es ist der heimliche Raum des Künstlers, in dem er sein Werk schafft, um es dann im neutralen Gewand der Galerie zu präsentieren. Das Atelier ist dabei so etwas wie der ‚Backstage’- Bereich der Kunstweltbühne den nur die Auserwählten betreten dürfen. Ein Atelier wird erst durch die künstlerische Praxis zum Arbeitsraum. Es ist ein Raum in dem gedacht und geschaffen wird, ein Raum in dem die Farbe irgendwann den Weg von der Leinwand auf die Wand findet und diese markiert. An diesem Moment setzt auch die Raum-Übermalung an: Wo die künstlerische Arbeit (das Kunstwerk) und die künstlerische Arbeit (malerische Tätigkeit) aneinander grenzen. Malerei ist in erster Linie eine Aktivität, die ihre Spuren hinterlässt (das Bild).“

 

 

 

 

CsabaFürjesiCsaba Fürjesi, geboren in Ungarn und nun wohnhaft in Hallein, verlegt einen kleinen Teil seines Studios in den kunstraum pro arte. Bei ihm kann der aufmerksame Besucher den unmittelbaren Aufbau beobachten. Tag für Tag werden mehr Bilder ihren Weg an die Wände des Hauptraumes finden. – Zudem wird er sich mit einem für seine Arbeiten neuen Trägermaterial beschäftigen: Wie werden die Zellstoffbahnen auf die unterschiedlichen Farben, wie Öl oder Tusche reagieren? Wird sich das

plastisch verändern? Ein Versuch mit ungewissem Ausgang. Die bereits fertigen Arbeiten beschäftigen sich mit Geschichten und Erinnerungen. Dargestellt sind Wände von Innenräumen und die Erlebnisse, der darin lebenden Personen. Mit jedem Wechsel der Bewohner wird die Wand neu überstrichen und die Erinnerungen und Geschehnisse verschwinden unter der aufgetragenen Farbschicht. Fürjesi kratzt diese Schichten scheinbar wieder ab und lässt so die konservierten Begebenheiten sichtbar werden. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe besteht zu zwei ausgewählten Terminen die Möglichkeit den Künstler in seinem Atelier in Hallein zu besuchen. Es werden dabei die Bedingungen aufgezeigt, unter denen ein Kunstwerk entworfen und umgesetzt wird. Der Blick ins „echte“ Atelier zeigt dem Betrachter wie und wodurch sich Kunstschaffen generiert und offenbart einen Ort der meistens durch das Bedürfnis nach Privatheit geschlossen ist.

 

 

Korinna Lindinger untersucht in ihrer Installation die süße Arbeitswelt der Kunst: „Kunst ist Leidenschaft. Kunst ist Freiheit. Kunst ist Selbstzweck. Und: Kunst ist Arbeit. Die Produktionsmodalitäten sind diffus.“ Die Künstlerin öffnet daher ihre Backstube und kredenzt Torten, deren Rezepte von Atelierkosten, Haushaltsgrößen und Arbeitsplatzzufriedenheit berichten. Bei Kaffee und Kuchen kann dann diskutiert werden, was sonst unsichtbar bleibt: Wie lokale Künstler und Künstlerinnen leben und arbeiten. Der kunstraum pro arte wird so zum sozialen Raum, zum Ort der Wissensvermittlung und des Austausches.

KLindinger

 

 

Vernissage am Do 14. Juli um 19:30 Uhr
Zur Ausstellung spricht Martina Berger-Klingler

Veranstaltungen:

Mi 24. und Fr 26. August 2016, 17:00 – 19:00 Uhr
Atelierbesuch bei Csaba Fürjesi Neualmerstraße 37 / Gebäude C, 5400 Hallein

Sa 27. August, 11:00 Uhr

Finissage: Dialogführung durch die Ausstellung

Dauer der Ausstellung: 15. Juli bis 27. August
Öffnungszeiten: Mittwoch – Freitag: 16 – 19 Uhr, Samstag: 10 – 13 Uhr

 

 

kunstraum pro arte · Schöndorferplatz 5 · A-5400 Hallein